10. Juni 2014

Waffenruhe: brillanter Vorschlag

Am Pfingschten fiel dem Präsidenten der Ukraine ein, den Völkern der Welt seinen genialen Einfall zu unterbreiten, was der Spiegel prompt für die ultimative Lösung des schlimmsten Konfliktes seit der Übergabe der Volkskammer an den Bundestag hielt, so daß er es ungeprüft durch Praktikantenhände auf einen seiner Server transferieren lies, von dem es nun auf der gesamten Erdscheibe abgerufen werden kann.

SPIEGEL-ONLINE 08. Juni 2014, 20:05 Uhr
Neuer Präsident der Ukraine

Poroschenko schlägt Waffenruhe vor


Da der Pfingstochse wartete, mußte dieser Titel für alle Ochsen draußen reichen. Es blieb keine Zeit mehr für die Analyse des Hintergrundes. Poroschenko, der sich einen Tag vorher als Präsident vereidigt hatte, ist in sonntäglicher Frühe bereits Inhaber jener Machtbefugnisse, die mit einem einzigen Federstrich die Waffanruhe anordnen täten, so er einen Prikas zu selbiger unterschreiben würde, statt die Welt mit sinnlosen Ideen zuzulabern.

Auch er, der die Drecksarbeit eigentlich vor präsidialer Würde erledigen wollte, auch er läßt lieber sein eigenes Volk abschlachten, denn die Waffenruhe anzuordnen. Mehr muß man eigentlich nicht wissen, als das Aktuelle vom Tage.

Die ukrainische Armee beschießt weiter Slawjansk und seine Umgebung. Zur Vernichtung der Aufständischen werden „Grad“-Mehrfachraketenwerfer, Haubitzen und die selbstfahrenden „Tjulpan“-Granatwerfersysteme eingesetzt.

Der Sicherheitsrat der UNO war dann doch schneller und hat eine Ende des Völkermordes für geboten gehalten. Mit einem von allen Sicherheitsratsmitgliedern verabschiedeten robusten Mandat wurde eine Flugverbots-Zone über der Ukraine angeordnet, um den Kiewer Bombenterror gegen das eigene Volk zu unterbinden. Nun steht es den NATO-Fliegern frei, Kiew in Schutt und Asche zu bomben, so sich Poroschenko widerborstig gibt.

[update 12:55 Uhr]

Was der Schokoladen-Oligarch anordnen kann bzw. wollte:

SPIEGEL-ONLINE 10. Juni 2014, 12:31 Uhr
Ostukraine

Poroschenko ordnet Fluchtkorridor an

Seit dem Wahlsieg von Poroschenko am 25. Mai hat die Armee ihre Offensive gegen die Separatisten verschärft. Dabei starben Hunderte Menschen. Russland hat ein sofortiges Ende der Gewalt gefordert.