15. Juni 2014

vergelt's Gott

Poroschenko ist Gott, denn er hat Vergeltung angedroht. Laut deutschen Medien gelte diese Terroristen, also Separatisten, prorussischen selbstverständlich. Poroschenko ist Gott, denn Gott geht auf die Menschen zu, Gott findet dich. Überall.

SPIEGEL-ONLINE 07. Juni 2014, 18:42 Uhr
Vorsichtige Annäherung im Ukraine-Konflikt

Zeichen der Hoffnung

Sind das die ersten Schritte Richtung Frieden? Der neue ukrainische Präsident Poroschenko geht auf die Separatisten im Osten zu...


Genau. Frieden durch Vergeltung. So hatten wir uns das auch ausgedacht, doch die Kiewer Strategen und Friedenspropagandisten des Spiegel waren schneller, als wir die Tasten hacken können und kamen uns mit ihren genialen Tagesanalysen zuvor, die, am Morgen veröffentlicht, zum zweiten Frühstückskaffee schon obsolet waren.

Sie kriegen es ja nicht mal auf die Reihe, dem doof vor dem Internet sitzenden Deutschen zu erklären, wieso Merkel und Steinmeier den Putin ständig mit ihren Stalker-Anrufen nerven und ihn auffordern, er möge in der Ukraine für Ruhe sorgen, seine Truppen zurückziehen usw. usf., wo der Putin dort weder Panzerarmeen, noch Transportflieger-Verbände, noch strategische Rakentruppen in Alarmbereitschaft hat. Wie soll der Putin seine in der Ukraine operierenden Verbände zur Räson rufen, wenn da nur Potjomkinsche Armeen agieren?

Hieß es gestern noch mit aller gebotenen juristischen Dreifachsicherung bei der Sueddeutschen, "Nato veröffentlicht Bilder von mutmaßlichen russischen Panzern", so wurde der Artikel inzwischen umbenannt und auch umgeschrieben. Das Bild ist noch da, doch wir können mangels geeigneter Dioptrien die Nummern auf dem Panzern nicht erkennen. Um ehrlich zu sein. Eigentlich können wir gar nichts auf dem Foto erkennen.


Text im Screenschuß wie im Original.

Merkel und Steinmeier spielen beide das tapfere Schweigerlein und maulen an Putin rum, um Poroschenko aus der Kritik zu nehmen, denn der ist es, der als mit überzeugendem Votum gewählter Präsident die Drecksarbeit eigentlich vor der Vereidigung erledigt haben wollte, dies natürlich nicht schaffte, ergo also Oberbefehlshaber der urkainsichen Streitkräfte immer noch die Armee gegen sein eigenes Volk einsetzt bzw. einsetzen lassen wollte, ukrainische Fallschirmjäger gegen ukrainische Arbeiter und Bauern, was im vorliegenden Fall nicht klappte.

Kein einziges Wort der Kritik von Merkel und Steinmeier an Poroschenko, dem Fan der Reichskanzlei, daß er die Armee zur Befriedigung innenpolitischer Machtgelüste einsetzt. Und wir erinnern uns mit bangen an jene Diskussionen die kurzzeitig auch hierzulande immer wiede rmal aufflammte, doch schnell erstickt wurde, die Bundeswehr doch in diesem oder jenem, in allem jedoch Sonderfall auch im Inland einsetzen dürfen wollen sollen zu müssen.

Das erhellendste Wort, das momentan von hochbezahlten deutschen Beamten zu vernehmen ist, das kommt einem Piepsen gleich und wurde gleich von drei der besten Comedians deutscher Zunge erfunden. Wir erblassen vor Neid.



welt.de 14.06.14

Steinmeier nennt Afghanistan-Wahl "ermutigend"

Bundesaußenminister Steinmeier lobt die "Veränderungen zum Besseren".

Von Jochen Gaugele, Claus Christian Malzahn und Daniel Friedrich Sturm


Die drei Spaßvögel der Welt haben aber selber nur abgeschrieben, denn den gleichen Text hat das Auswärtige Amt bereits Anfang April als verbindliche Sprachregelung annonciert.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier bewertet die Nachrichten aus Afghanistan zum Ablauf der Wahlen als ermutigend.

Es ist zwar nur eine Nuance, doch die hat es in sich. Damals waren es nur die Nachrichten zur Wahl, die ermutigend klangen. Nun ist es die Wahl selber, die unser Herz vor Freude aufgehen läßt, zum Beispiel, daß die Taliban den Wählern die Finger abschnitten.



Nur die Schrifsetzer der Zeitung "Neues Deutschland" konnten als Widerborste ausgemacht werden. Sie weisen mit Taschenrechnertricks und Milchmädchendivisionen nach, daß Poroschenko zahlenmäßig stark überbewertet ist.



Nun kommt auch noch das Gauck daher, will selber zu den Waffen greifen, und fordert den Einsatz deutscher Truppen.

Und in diesem Kampf für Menschenrechte oder für das Überleben unschuldiger Menschen ist es manchmal erforderlich, auch zu den Waffen zu greifen.

Wir kratzen uns schon wieder eine Glatze in die Kopfhaut, denn wie diese Audiobotschaft zu entschlüsseln ist, das weiß nicht mal die NSA, und die weiß eigentlich alles. Was ist mit dem Überleben der Schuldigen? Oder dann, wenn es nicht um die Menschenrechte geht? Was also, wenn deutsche Waffen nichts weiter als andere Mittel zur schnöden Fortsetzung deutscher Expansionspolitik wären?

Wir wissen es nicht. Gauck spricht in Rätseln. Das Rätsel läßt sich jedoch indirekt lösen. Immer dann, wenn jemand fordert, man möge wie ein Schweizer Bürger sein Gewehr aus dem Schrank holen und flugs zur Gegenwehr schreiten, immer dann sollte sich der Deutsche Volkssturmgenosse fragen, wo die nächste Gewehrausgabestelle ist, vor allem, wie weit entfernt. Damit wäre schon mal die Frage geklärt, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt. Noch viel wichtiger aber wäre die Frage des Gewissens, die man sich ehrlich beantworten muß, wenn uns jemand in einen schicken Waffenrock kleiden will.

Möchte man im Kampf für die Menschenrechte und unschuldige Leben gemeinsam mit Gauck und einem G3 Huckepack um die Häuser ziehen?

Wir, so unsere klare Ansage, wir möchten das nicht. Schon gar nicht für die Menschenrechte, die er möglicherweise meint. Wir machen uns nicht mit den Merkels, Steinmeiers und Gaucks dieser Welt gemein.