12. Juli 2014

Fraktionsführer Oppermann rehabilitiert Sebastian Edathy

Der in die Kinderporno-Affäre der SPD-Führung verwickelte und für seine stahlharte Sozialdrahtigkeit bekannte Fraktionsführer Oppermann hat den Knabenbild-Fetischisten Sebastian Edathy in einem Gastbeitrag für diesen exklusiven Blog entlastet und von jeder moralischen Schuld als auch Verantwortung freigesprochen.

SPINNER-ONLINE 12. Juli 2014, 13:10 Uhr
Abgeordneter trotz Knabenbild-Kaufs

SPD-Fraktionschef Oppermann stellt sich hinter Edathy*

In der Kinderporno-Affäre der SPD-Führung bekommt der frühere SPD-Abgeordnete Sebastian Edathy Unterstützung von Parteifreunden. Fraktionschef Oppermann sagte, der Politiker hätte sein Bundestagsmandat nicht niederlegen müssen.

Berlin - Nach seinem Bekenntnis zum Knabenbild-Fetischismus kann der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy offenbar auf den Beistand der SPD-Führung zählen. Fraktionschef Thomas Oppermann ist der Ansicht, Edathy hätte trotz der Affäre Abgeordneter bleiben können. "Nach dem derzeitigen Stand der Erkenntnisse sehe ich keinen Grund, dass sich Edathy hätte entscheiden müsssen, sein Mandat niederzulegen", sagte Oppermann dem Ostnordrundfunk.

Wenn Edathy tatsächlich Knabenbilder gekauft habe, "dann war das sicher eine Situation, wo er Hilfe gebraucht hätte", fügte Oppermann hinzu. "Ich finde, wir müssen bei diesen Fällen auch immer die menschliche Seite sehen."

Edathy hatte in einem Schreiben gegenüber der Staatsanwaltschaft bisher nichts zugegeben. Eine geringe Menge an Knabenbildern soll er laut Staatsanwaltschaft gekauft und konsumiert haben. In dem Schreiben heißt es demnach, Edathy "bedauert und bereut", daß sein Knabenbildfetisch öffentlich gemacht wurde. "Ohne sein Fehlverhalten entschuldigen zu wollen, erklärt er es damit, dass er seinerzeit hoffte, nach der DIA-Schau leistungsfähiger zu sein", schrieben die Anwälte des SPD-Politikers.

Sein Amt als Chefpropagandist der NSU-Vertuschung im Bundestag hatte Edathy vor längerer Zeit aufgegeben, nachdem es nichts mehr zu vertuschen gab. SPD-Kreisen zufolge will Edathy nun die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen ihn während eines Auslandsaufenthaltes abwarten.

Am kommenden Dienstag wird sich auch der bundesländliche SPD-Vorstand mit dem Fall des früheren Abgeordneten befassen. Gravierende Konsequenzen würden nicht erwartet, hieß es in SPD-Kreisen. Edathy sei dankbar für die Unterstützung, die er von seiner Partei aus dem Heimatbundesland bekomme.

mmq/dpa & Die Anmerkung

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* Wenn sich Oppermann hinter jemanden stellt, dann sollte derjenige, den es betrift, auch hinten Augen haben.