30. August 2014

in den sauren Apfel gebissen


In der unteren Reihe links die zwei und rechts die zwei sind noch alte Kaufäpfel, alle anderen geklaut, um so gegen die Sanktionspolitik von Merkel und arschverwandten zu protestieren. ISO 400, Blende 5, 1/250 sec. an APSC bei 38 mm Brennweite

Ihr müßt euch vorstellen, daß hier, wo das Haus steht, früher Acker war. Felder. Wenn ich mich recht entsinne, von der LPG "Edwin Hoernle" mit (Obst ? und) Gemüse für die Versorgung von Berlin, Hauptstadt der DDR, und möglicherweise auch Berlin (West) bewirtschaftet.

Vor 40 Jahren zogen hier also noch Rehe, Feldhasen, die richtig dicken Dinger, Wildschweine und alles mögliche Getier durch die Gegend, wovon ich selber schon Rehe auf dem Straßenbahngleis, Feldhasen auf dem Parkplatz vor dem Haus und Wildschweinsuhlen gesehen habe.

Da ich über die Bebauung der alten Ackerflächen Marzahns keine Ahnung habe, kann ich auch nicht sagen, ob die an Straßenrändern aufzufindenen Gehölze Reste alter Streuobstwiesen, kultivierter Plantagen oder Neuanpflanzungen sind, aber Apfel, Birne und Quitte findet man hier.

Ergo wurde sich mal der Rucksack geschnappt, einen schöner Spaziergang durchgeführt und die Rückentüte mit Kilos von Feinstaubäpfeln befüllt, denn die Bäume stehen an vielbefahrenen Straßen.

Ein großer Teil ist schon zu Muß verarbeitet und im Frostfach. Ein paar dieser Äpfel liegen zwecks frischem Verzehr einfach so rum.

Ohje, sind die sauer. Sowas bekommt man gar nicht mehr zu kaufen. Und die Dinger haben einen sehr lange nachwirkenden Eigengeschmack, sind als Naturprodukt und Schadstoffhalde des Straßenverkehrs richtig lecker. Da schmeißt's dir weg.

Es ließ sich dann doch noch klären, worum es bei den Bäumen geht. Hier waren früher, z.B. Mitte der 50er Jahre, Rieselfelder mit mal mehr und mal weniger Riesel im Feld. Die mit weniger bis gar keinem wurden mit Gemüse bestellt. Obst war eher Zufallsprodukt, da es keine Planatagen gab.

Die viereckigen Felder waren alle von Wegen durchzogen. An den Wegesrändern standen Obstbäume, teilweise auch als Windschutz. Im Grunde Streuobstbäume, Wildwuchs, ganz der Natur, kaum der Bewirtschaftung überlassen. Einige davon hat man beim Bau von Marzahn stehen lassen. Das ist alles. Bei denen fällt immer noch proper Obst ab, schmackhafteres als man beim Gemüsehändler der Wahl erwerben kann. Vor allem aber, da an den Rändern viel befahrener Straßen, echtes großstädtisches Feinstaub-BIO. Da lacht das grüne Herz in uns, denn das abgefallene Obst lassen wir liegen, nur das gepflückte ist gut für die Balkonlagerung.