5. September 2014

Lyrik macht den Putin fertig

In der Sparte "Ode an Putin" des Wettbewerbs um den Max-Zimmering-Preis für politische Dichtung gibt es ein hartes Ringen um die schärfste Versdichtung seit Heines schlafosen Nächten und Bechers Epos um Stalins Dahinscheiden. Es geht letztlich um die Geschliffenheit der Formulierung, damit der revolutionäre Vers sich wie ein scharfes Messer in die Hirnwindungen der Menschen schneidet, sie aufrüttelt und für den großen Friedensmarsch gen Moskau mobilisert.

Jetzt haben wir uns nochmal den wertvollen Hinweis erfahrener Lyrikexperten zu Herzen genommen und unseren dahingeschluderten Schüttelreim zu Ehren Putins einer dichterischen Revision unterzogen, die nicht mehr ganz im Stile Ritter Runkels über die Zunge fliegt, dafür mehr Pfeffer aufweist.

Der Hinweis hieß: der putin schwitzt nicht, auch nicht in der banja! er ist doch eiskalt! und wenn er lächelt oder lacht, dann zwingen zynisch! und menschenverachtend! vielleicht kriegst du das noch rein.

Es ging darum, ob der Putin nun lacht oder schwitzt, wenn er in der Banja seine finsteren Pläne ausheckt. Menschenverachtend und Putin, das ist eins. Das steht jeden Tag in der Zeitung. Da muß man sich nichts zusammenreimen, es somit auch nicht schüttelreimen. Außerdem reimt sich das Wort ganz schwierig. Es wäre zwei Lyrikstufen über unserem Anfängerniveau.

Zynisch und eiskalt, der Hinweis war wertvoll, weil es den Daseinszweck der Banja konterkariert und das wahre Wesen Putins zum Vorschein bringt. Die haben wir daher noch reingereimt.

Die Heizung wird dir abgestellt,
denn Merkel zahlt kein Erdgasgeld.
Kannst dir nicht mal 'nen Euro pumpen,
drum gehst' in' Wald und hackst dir Stumpen,
Der Putin lacht in seiner Banja
und du, du seufzt: Ach wär ich Wanja.

Die Birkenrute trifft sein Kreuz,
wir hören einen kurzen Schneuz.
Die Mimik ändert sich in zynisch,
das ist bei den Parias klinisch.
Obamas Friedensruf erschallt,
doch Putin bleibt dabei eiskalt.


Ein Gedicht. Hat 99 Strophen. Das schick' ich jetzt ab! (Ringo Starr)