10. September 2014

NSU: Schreibe auch du!

Spooner hat gesagt…

Antwort der SZ auf meine Mail und die Frage, ob man die eigene Berichterstattung tatsächlich selber glaube:
immerhin wurde geantwortet...

Sie haben nach unserer Meinung zum NSU-Prozess gefragt. Gerne antworten wir.
Ja, wir glauben, was wir schreiben – sonst würden wir es nicht schreiben. Und wir kennen auch den Blog, auf den Sie uns hinweisen. Dort wird sehr viel Halbwissen mit Verschwörungstheorien vermischt. Von der Süddeutschen Zeitung dürfen Sie eine Berichterstattung erwarten, die sich strikt auf die Fakten und die Zeugenaussagen vor Gericht bezieht. Es gibt schon genug Unklarheiten in diesem Verfahren, wir müssen nicht noch welche hinzuerfinden.

Vielen Dank für Ihr Interesse.
Mit freundlichen Grüßen,

Annette Ramelsberger
Gerichtsreporterin
9. September 2014 21:33


Keine Ahnung, welche GMT+-Zeit da stehen müßte.

Das macht dann wohl den Unterschied zu Ungläubigen wie uns aus, die wir ständig an unseren posts verzweifeln, da wir nicht glauben. Auch nciht an das, was wir schreiben, denn bereits eine Stunde später würden wir es gerne anders schreiben, haben aber keine Lust mehr, weil der Tatendrang in andere Lebensbereiche gelenkt wurde.

Schön, daß wir von der Süddeutschen eine Berichterstattung erwarten dürfen, die sich strikt auf Fakten und Zeugenaussagen vor Gericht bezieht. dann stellt sich allerdings die Frage, warum wir die erstens nicht geboten bekommen und Frau Ramelsberger uns Märchen aus 1000 und einer Götzelnacht feilbietet.

Dann verraten wir schon mal vorab, was auf einem unserer Spickzettel steht, die irgendwann noch abgearbeitet werden. Zum Nationalsozialistischen Obergrund gibt es einige Ergänzungen, die die bisherigen Aspekte ergänzen. Die auf dem Zettel stehenden Worte lauten:

NSU ist Glaube, Opium des Volkes, Religionsersatz

Insofern ist die Ehrlichkeit der Schreiberin zu begrüßen. Sie glaubt, weil sie nichts weiß. Deswegen geht sie alsbald wieder in ihr Gotteshaus und berichtet, welche Botschaft die Götzelanbeter emfingen und welches Wort Götzels sie verbreiten mögen. Wir werden es nachlesen können, welchen Ertrag die Gottesstunden am Münchner Landgericht erbrachten.
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Schreikiste - Shoutbox

jjb: an den freundlichen Unbekannten von "die Anmerkung": Sie schreiben so intelligent. Können wir mal darüber reden, ob Sie uns die 4 oder 5 größten ungereimtheiten klar, deutlich und ohne fatalistischen Humor aufschreiben könnten, als WORD Datei? mein mail: Sept 9, 2014 14:16:18 GMT 1
jjb: jjb... at ... Sept 9, 2014 14:17:11 GMT 1
jjb: danke Sept 9, 2014 14:18:45 GMT 1
Admin: Die Anmerkung ohne Sarkasmus, das wird schwierig. Sept 9, 2014 15:07:35 GMT 1


Es wurde öffentlich angefragt, ergo gibt es eine öffentliche Antwort.

Ich beschäftige mich mit dem NSU seit dem 06.11.2011. Ungefähr. Denn kurz nach dem Urknall aus einer Pumpgun war dem noch nicht verhausschweinten Mitbürger klar, daß ihm hier erstklassiges Schmierentheater dargeboten wird, das in seiner propagandistischen und pädagogischen Funktion und Wirkung ein faszinierendes Beobachtungsobjekt darstellte.

Ich war gelegentlicher Besucher im damals noch öffentlichen HPF, habe mir allerdings im NSU-Strang regelmäßig die Karten gelegt, weil auf zwei oder drei logische Erklärungen des Fatalisten an die 30 bis 50 Aber-Sager kamen, die den logischen Gedankengang mit ihrem Wortschwall zermörserten. So hab ich es auch sogleich wieder aufgegebenen, mich in der Art dem Thema zu nähern, wie es Fatalist und Kollegen tun.

Nun zum zitierten Text.

Können wir drüber reden...

Ich habe kein Skype, und Telefonnummer rücke ich nicht raus. Reden fällt also aus.

die 4 oder 5 größten ungereimtheiten

Welche sind das? Wenn ich die kenne, wird auf Vorhandensein des Könnens geprüft, diese Ungereimtheiten in Textform zu kleiden. Pauschal gesagt, sollte es nicht am Können scheitern, sobald ich es verstanden habe.

ohne fatalistischen Humor

Wie soll das bei mir gehen? Mich gibt es nur mit dem jeweils tagesaktuell ausgeprägten Humor, manchmal sehr grenzwertig englischem, manchmal gar keinen. Das ist mir egal. Da hat der Admin richtig erkannt, daß es sehr schwierig werden wird.

Eines muß an dieser Stelle wieder mal gesagt werden. Das hier ist ein Spaßblog, der den alleinigen Zweck hat, die Synapsen der Betreiber klackern zu lassen, damit die nicht einrosten. Hier gibt es nur ganz wenige Auftragsarbeiten, die aber ohne Ausnahme als posts in eigenem Auftrag akzeptiert wurden, nachdem die freundliche Bitte an mich herangetragen ward.

Im Grunde ist dieser Blog nichts weiter als eine Sammlung von posts, bei denen es Spaß machte, sie aufzuschreiben. Es gibt keinen einzigen, wirklich keinen, der gezwungenermaßen hier drin steht. Und nicht alles, was Spaß gemacht hätte, wurde hier verwurstet.

Ich habe keine Mission, es sei denn, den Kackbratzen vom Spiegel den Spiegel vor das Gesicht zu halten. Im Grunde ist das feige, denn würdige Gegner sind das nicht. Ist mir wurscht.

Ich werde mich auch weiterhin des Themas NSU annehmen, so, wie es hier seit fast 3 Jahren üblich ist, aber auf die Art, die ich kann.

Wer ein Problem erfaßt, verarbeitet und schlußendlich verstanden hat, der ist auch in der Lage, den Sachverhalt klar und verständlich zu kommunizieren. Mündlich, schriftlich, in Kunst gegossen oder sonstwie, das ist egal.

Vieles von dem, was Fatalist und Kollegen ausarbeiten verstehe ich z.B. aus fachlichen Gründen nicht. Insofern gehe ich einen anderen Weg und drehe das Thema um. Den NSU hat es nie gegeben. Wieso und in welchem Zusammenhang wurde er eigentlich notwendig?

Heute habe ich da so die Ahnung. Um den Mord an Michelle Kiesewetter und den Mordversuch an Martin Arnold zu verschleiern, indem er ganz flink einer Aufklärung zugeführt wird.

Wenn ich beim Fatalisten etwas verstanden habe, dann denke ich mir dazu eine Situation aus, die in diese Hypothese reinpassen täte. Die schreibe ich auf. Dabei wird es bleiben. Irgendwann ist in der Masse der posts ein passabler Krimi-Plot entstanden, der nur zwei Anforderungen genügt. Er ist in seiner zeitlichen Abfolge logisch, konsistent und kommt ohne Verrenkungen aus. Er ist auch für Klofrauen nachvollziehbar.

Die Darstellung der Ungereimtheiten scheitert eher nicht am Können, sondern vor allem an der Lust, den NSU zum General-Thema zu machen. Die Verbrechen klär ich schon mal gar nicht auf, da ich keine Sonderkommission mit 100 Ermittlern bin und das NSU-Konstrukt ist im Grunde auch recht verzwickt.

Was ist eigentlich, wenn Heilbronn, Arnstadt und Eisenach+Zwickau jeweils isolierte Verbrechen sind, die nur von dem dünnen Bindeglied der schwäbischen Beweismittel-Nachhilfe zusammengehalten werden? Heilbronn waren die Serben mit schamvoller Rückgabe der geklauten Dienstwaffen durch die Zigeuner. Arnstadt war ein schnöder Bankraub und Eisenach+Zwickau eine vollkommen schief gelaufene Aktion des BKA? Und die haben dann die Schwaben geordert, ob sie sich imstande sehen, die Schweinerei binnen 24 Stunden zu deckeln? Dann platzt auch mein schöner Krimiplot. Und um ehrlich zu sein, sehr viel deutet auf genau dieses Szenario hin. Es gibt nur dieses künstliche Konstrukt NSU, das die Verbrechen zusammenhält. Nimmt man den wieder weg, wie es ja bis zum 7.11.2011 war, dann sind das jeweils klassische Einzeldelikte, die ein solider Ermittler nur mit einem gehörigen Überschuß an unverbrauchter Phantasie in Beziehung setzen würde.

Momentan habe ich eine krimiaffine Zuhörerin, die vor einer Woche nur wußte, daß die Nazis die Polizistin umgebracht haben. Die Geschichte mit dem professionellen Feuerwerker fand sie richtig gut. Mittlerweile ist sie felsenfest davon überzeugt, daß es eine mit der Polizei verbandelte Gangsterbande war. Und die Frau kennt das nur als Hörbuch in 20-Minuten-Häppchen. Schauen wir mal, ob der Bankraub in Arnstadt bis zur nächsten Fleischbeschau in diese logische Zeitschiene reingebaut werden kann, vor allem, wie.