1. November 2014

Moderatgeber: der Dresscode für Empörte


Wie man politische und religiöse Gefühle verletzt: Was trägt man in der Empörungsgesellschaft?

Ein schwieriges Thema, dessen sich die Modeexperten der Welt annahmen, um der Jugend des Landes die Kleiderwahl zwecks Empörung zu erleichtern. In der DDR war das einfach. Edgar Wibeau trug Jeans. Mehr ging da nicht. Heute reicht es von Baumwollbuchsen für 5 Euro von Zeeman bis Designer-Beinkleid im Schlabberlook für 500 Euro, allerdings aus dem gleichen Qualitätssegment wie Zeeman.

Da sich das ZDF gerade eines Exkremente-Tornados erwehren muß, kommt dieser kluge Ratgeber der weltoffenen Journalisten gerade recht. Man will schließlich nicht als brauner Depp dastehen, wenn die ganze Internetscheiße auf einen hernieder regnet.

Das ficht die schreibende Zunft in der Hauptstadt der Bewegung nicht an. Sie präsentieren ihr Magazin für höhere Töchter des Landes ganz in der Trendfarbe der Saison, also in braun, und betexten es mit dem Bekenntnis der Braunhemdin Kristina Schröder Ich wollte nie Vorbild sein, als ob es den faschistischen Modeskandal des ZDF nie gegeben hätte.

In der Rückschau können wir bestätigen, daß wenigstens dieser Lebenszweck der jungen Frau bisher in Erfüllung ging.

Nun wissen wir auch, wie sich Empörte momentan standesgemäß kleiden. Ganz in braun.

Kristina Schröder: Ich wollte nie Vorbild sein!