Im Forum zu den NSU-Leaks geht es mal drunter, mal drüber. Es gibt Neulinge, die noch nicht ganz verstehen, worum es da geht. Es ist ein Diskussionsforum, das ganz forumsgemäß im besten Falle den Werdegang einer Idee nachvollziehbar macht. Offensichtlich sind einige der Meinung, ein Forum könne sowas wie ein BKA-Ersatz sein, Nachhilfe in Ermittlung. Kann es nicht. Deswegen muß man sich ab und zu mal auskotzen, damit man wieder Boden unter den Füßen hat.
Hier also der Text, der im esoterischen Strang des Forums erschien und darauf abstellt, daß eine andere Idee bezüglich des Ablebens von Böhnhardt und Mundlos diskutiert wurde als sie die BKA-Illustrierte jemals bringen wird, die aber so nicht stimmen kann, weil es nunmal im Wohnmobil passiert ist. Ist es nicht. Deswegen ist es ja eine andere Idee.
Wenn alle deutschen Medien komplett versagen, indem sie die Fragen der Staatsministerin Aydan Özoguz vollständig ignorieren, dann muß man sich über das großflächige und strukturelle Versagen deutscher Ermittlungs- und Anklagebehörden nicht wundern.
“Es sind viele Fragen offen:
Aus welchen Grund (…) wurden diese Opfer ausgewählt? Wer hat auf sie aufmerksam gemacht, wer hat tatsächlich auf sie geschossen?
Ich glaube, dass einfach diese Fragen es sind, die für die Angehörigen, ja nicht erst seit drei Jahren, quälende Fragen sind.
Wer hat den drei mutmaßlich Hauptverantwortlichen geholfen, das ist eine Frage, die uns ja nun sehr beschäftigt, und die wir unmöglich unbeantwortet lassen können.
All diese anderen Fragen: Was nun eigentlich wirklich in diesem Wohnmobil war? Waren wirklich zwei so abgebrühte Menschen so leicht aus der Fassung zu bringen, von einem Polizeiwagen? Ich bin den Kollegen Binninger und Ströbele sehr dankbar, dass sie dies in einem gemeinsamen Interview einfach nochmal angesprochen haben (…), dass da sehr viel offen ist (…).
Manchmal kann man schon den Eindruck gewinnen, “Wir klären auf, was vorher bewusst verschleiert wurde.” Das ist eine sehr schreckliche Einsicht und bei den eigentlichen Fragen, die ich ja eben schonmal angerissen habe, sind wir noch nicht so richtig zufriedenstellend weiter gekommen.”
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Es sind drei Dinge nicht bekannt. Wie starben sie? Wo starben sie? Wann starben sie?
Man weiß ja nicht wirklich, wie sie aufgefunden wurden. Man weiß nur, wie es der Menzel und Kollegen gerne hätten, daß man glauben mag, sie seien so aufgefunden worden.
Bekannt ist bisher nur, welche tödlichen Verletzungen sie hatten.
Zieht man alleine die Kopfverletzungen in Betracht, wäre auch die Rasur mit einem Baseballschläger denkbar. Das macht erst mal heftig bewußtlos. Dann verfrachtet man sie ins WoMo, karrt sie an einen ruhigen Ort und erledigt den Rest.
Denkbar wäre kleines Kaliber in der Wohnung, mit ohne viel Blut und die Flinte im WoMo, um das kleine Kaliber zu überdecken.
Da die drei Eingangsfragen unbeantwortet sind, darf die Phantasie den leeren Raum ausfüllen. Ganz, wie es jedem beliebt.
Am 3.11. spät abends wird noch mal nach Juliane Schiffner, Peine, recherchiert. Hat sich Zschäpe schon da aus dem Staub gemacht, weil sie wußte, was passiert war?
Alles Esoterik. Wie beim BKA auch. Da unterscheide ich mich nicht von den Profis.
Ich will den Fall ja auch nicht lösen, da unterscheide ich mich definitiv von den Profis. Wobei ... Vielleicht ist der Unterschied gar nicht so groß. Die wollen ja auch nicht.
Den Fall bzw. die Fälle, es sind ja mehrere, sollen die lösen, die dafür ausgebildet sind und bezahlt werden. Die Ermittler beim BKA. Ich will eine plausible Erklärung für bestimmte Dinge, die mir von den Lohnschreibern des BKA beim Spiegel verweigert wird. Sie wird aber auch von Ziercke und Range verweigert.
Was mich anpißt, das ist diese Geducktheit, dieses Untertanen-Niveau, das der DDR angekreidet wird, aber in der BRD noch viel schlimmer im Blut ist, als man es wahrhaben möchte. Es kotzt einen einfach an, wenn nicht mal einfache Abgeordnete sich die Frage zu stellen trauen, ob es ein Ermittlungsverfahren von Amts wegen gibt, das dem Verdacht der Tötung von Böhnhardt und Mundlos nachgeht.
Und noch mehr kotzt es einen an, wenn man weiß, daß nicht mal mehr Polizisten den Mut haben, den Mord an einer Kollegin aufzuklären, weil irgendein politischer Sack und sein BKA-Kumpel dem aus Gründen der Staatsräson einen Riegel vorschieben.
Es provoziert nämlich schlimmstes Gedankengut, wenn man mit einem solchen Fall strukturellen Versagens der Ermittlungsbehörden in allen Führungsebenen und allen Verantwortungsbereichen konfrontiert wird. Da weiß man nämlich, daß die das locker in anderen Fällen auch drauf haben. Da weiß man auch, daß die ihren innerbetrieblichen Frust irgendwann ablassen, nach außen, auf die Leute, die Zoff am Gartenzaun haben.
Alle wissen, daß Kiesewetter nicht von BMZ ermordet wurde und spielen trotzdem in dem erbärmlichen Spiel mit. Pfui Deibel.
Schauprozeß und Schauermittlung. In so einem Land leben wir. Und die stellen sich hin und lassen den Biermann singen. Voll schizo die Truppe. Machtbesoffen.