17. Januar 2015

Mordanschlag in Heilbronn: Geheimdienst entknotet

Ich hatte mich ja mal bei Fachkundlern sachkundig gemacht, ob und in welchem Umfang Geheimdienste jeder Bauart in die Ermordung von Michelle Kiesewetter und den Mordversuch an Martin Arnold involviert sein können.

Entweder waren sie selber das Ziel, da sie als verdeckte Ermittler oder IM im Auftrag des LKA oder ähnlicher Behörden ermittelten und verraten wurden oder aufgeflogen waren. Prinzipiell arbeiten die Referate für interne Ermittlungen auch so. Mit den handelsüblichen Ermittlungsmethoden der Polizei würden sie der Schweine in ihren eigenen Reihen nicht habhaft werden.

Denkbar ist wegen der föderalen Struktur auch eine geheimdienstliche Operation anderer Behörden, bei der Kiesewetter und Arnold aus Gründen der Staatsräson den Kollateralschaden abgeben müssen, damit keine Verbrechen herauskommen, die das Handeln der Regierung gefährden.

Diese zwei Linien sind in den Akten nicht enthalten, jedenfalls nicht so direkt, wie hier formuliert, und dürfen somit mit schriftstellerischer Phantasie ausgefüllt werden.

Wo genau man suchen muß, das weiß der enge Kreis der SoKo "Parkplatz" sehr genau, denn die kennen die Namen von denen, die ihnen hin und wieder Ratschläge erteilen, wie mit dem Fall umzugehen ist. Sie wissen, wer mit beiden Beinen auf dem Bremspedal steht.

Ein Name ist bekannt. Es handelt sich um Clemens Binninger, Abgeordneter im Deutschen Bundestag, der bereits im PUA NSU alles daran setzte, Fragen zu Heilbronn in die astrologisch-esoterische Ecke umzulenken, was ihm auch sehr gut gelang. Dieser Aufgabe fühlt er sich auch weiterhin verpflichtet.

Man kann an der Stelle vollkommen ruhigen Gewissens davon ausgehen, daß Binninger nicht aus Eigennutz handelt, denn das hätte er als Abgeordneter nicht nötig. Also handelt er im Auftrag. Einen Auftrag kann ich ja mal verraten, da er auf der Hand liegt und ehrenwerter Natur ist.

Es gab einen Überlebenden des Mordanschlags, Arnold, der jedes Recht der Welt auf ein ruhiges, gemütliches und vor allem sicheres Leben hat. Ihm ein solches zu gewährleisten kostet Ressourcen, Zeit und bedingt Beziehungen. Wenn sich Binninger dieser Aufgabe verpflichtet fühlt, dann steht das außerhalb jeder Kritik.

Fatalist hat sich die Mühe gemacht, jene geheimdienstlichen Operation oder verdeckten Ermittlungen zu sortieren, bei denen es Verknüpfungen zu den Akten gibt. Den Müll hat er benannt, das Wirrwarr um die beiden grundverschiedenen Hizbollas aufgelöst und somit eine übersichtliche Darstellung geliefert, welche Aktivitäten auch zur Ermordung von Kiesewetter geführt haben können.

Insgesamt sind die vorgestellten Geheimdienstoperationen oder Ansätze für verdeckte Ermittlungen als gleichwertig zu betrachten und bis heute nicht zuverlässig ausgeschlossen oder widerlegt.

Einige Leser des Beitrags werden mit Betrübnis zur Kenntnis nehmen, daß die deutschlandweit gewaltbereiten und sehr gut vernetzten Nazis beim Mordanschlag Heilbronn immer noch keine Rolle spielen. Ich werde den Fatalisten mal fragen, wann er endlich den Ordner studiert, wo das mit den Nazis drin steht. Die entsprechenden Auszüge aus den Akten werde ich zu gegebener Zeit veröffentlichen.
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Bezüglich des gestern wiedergegebenen Gesprächs ist ein update angbracht, das ich aus Gründen der Selbstverständlichkeit weggelassen hatte.

Es ging letztes Wochenende auch um die hochrangige Jammerei der Bosbachs, Renners usw., daß sie mit ihrer Aufklärung nicht vorankommen, weil sie ja keine Akten kriegen, oder nur sehr verzögert, und wenn, dann frisiert. Die Aussage eines auf dem Gebiet fachlich versierten Freundes gebe ich mal verkürzt wieder:

Die können vergessen, daß sie irgendwelche Akten kriegen. Dann kann man die Geheimdienste gleich auflösen. Und die wenigen Akten, die sie kriegen, da steht nichts drin. Ist immer noch so. Mit Geheimdiensten kann man Verbrechen nur klären, wenn man das auch will. Sonst ist Ende Gelände.