12. Januar 2015

Sahra Wagenknecht & Oskar Lafontaine


Vor Beginnn der Kranzniederlegung an der Gedenkstätte der Sozialisten im Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg

Das Foto merken wir uns mal, vor allem den schwarzen BMW mit Blaulicht oben drauf, rechter Bildrand, denn den benötigen wir dieser Tage noch. Mit den kackbraunen Nazis ist da noch ein Hühnchen zu rupfen. Der BMW hat damit zu tun.

Wir hatten uns ja vor einem Jahr zu gleichem Anlaß mit Bildersprachregelung beschäftigt, ob es selbige ähnlich der Vertextung aktueller Ereignisse auch gibt. Haben wir keine Ahnung, haben wir gesagt, aber es gibt sie sicherlich. Nazis immer von unten in die Nasenlöcher, um sie zu desavouieren.

Wir machen ja nur selten in Personenfotografie. Bei all den gesetzlichen Einschränkungen, die es bezüglich selbiger inzwischen gibt, macht das einfach keinen Spaß. Fotografie muß aber Spaß machen, sofern man sein Geld nicht damit verdient.

Die Hauptfrage, um die es vor einem Jahr ging, woher denn diese unvorteilhaften Fotos führender Persönlichkeiten des Landes kommen, hatten wir dahingehend beantwortet, daß man sie hat, wenn man viele Fotos macht. Sie sind mit auf der Speicherkarte. Haßillustrierte und Agenturen pflegen einen Teil dieser Fotos in ihre Datenbanken ein, um sie bei Bedarf als Waffe im Bilderkrieg benutzen zu können. Könnten wir auch. Auch gestern fanden sich etliche bloßstellende, inzwischen verbotene, Fotos auf der Speicherkarte, so daß wir locker eine Galerie oft worst left faces hätten bestücken können. Machen wir aber nicht, weil wir so keinen Spaß an der Fotografie haben.

Wie das mit diesen zermanschten Bildern zustande kommt, ist einfach erklärt.

Es war saukalt und windig. Ergo mußte der Fotoapparat in einen Modus geschaltet werden, der zuverlässig verwertbare Fotos bringt. Eingestellt war als Festblende 5.6 und ISO-Automodus, der Automodus aber auf 800 ISO begrenzt, da alles darüber hinaus selbst bei Tageslicht unansehnliche Fotos bringt. Je nach Zoom-Stufe wurde aus der Blende auch eine 6.5. Zusätzlich wurde in der Serienmodus geschaltet, weil die Chance, in aller Seelenruhe ein Motiv abzulichten recht gering war.

Insgesamt befanden sich 322 RAW-Dateien auf der randvoll gefüllten 8-GB-Karte.

Die erste Sichtung am PC ließ gerade mal 122 übrig. Die waren alle scharf. Der Rest ist aus diversen Gründen durch den Rost gefallen. Die meisten waren verwackelt, bei dem Gedränge nicht verwunderlich, Motiv nicht getroffen oder eh schon 5 mal vorhanden, da Serienmodus, iIn der Hektik den falschen Fokuspunkt erwischt usw.

Diese behaltenen 122 Bilder wurden dann entwickelt und bearbeitet. Sie mußten eigentlich nur beschnitten und mittels Gradationskurve mit Pepp versehen werden.

Nach deren Sichtung und dem Rausschmiß von Dopplungen oder eher unvorteilhaften Posen waren es noch 67, mittlerweile ist der Bestand auf 56 Bilder geschrumpft.

Ein Teil der Bilder, auch wenn gute Motive abgebildet sind, mußte gelöscht werden, weil darauf Personenschützer hard at work zu sehen sind. Nichts gegen ihre Arbeit, aber mit ihrem Röntgenblick versauen sie nun mal das Foto. Manchmal kann man das wegschneiden, dann ist alles im Grünen, oft aber nicht, dann hat man Pech gehabt. Auch das sind Bilder, die die Rate runter drücken.

Ein Gespräch mit einem früher nebenberuflich tätigen Personenschützer folgt dann die nächste Tage. Der hat da einfach mehr Ahnung als unsereiner.