Am Donnerstag sagte vor Gericht ein früherer Schulfreund des mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Mundlos aus. Der heute 41jährige Zeuge hatte erlebt, wie sich Mundlos im Wertevakuum der Zeit nach Annexion der DDR vom langhaarigen jugendlichen Rebellen zum Neonazi entwickelt hatte.
Nun ist es endlich raus. Die DDR wurde annektiert, fragt sich nur, ob von Putins Roter Armee war, der Bundeswehr, den Wehrsportlern von Hoffmann oder der linksbürgerlichen Schreibfront.
Was ein Wertevakuum war und wie lange es nach der Annexion der DDR andauerte, das erfahren wir später oder eher nie. Möglicherweise ist ein Werbevakuum gemeint gewesen. Jenes, auf das die Werber für westliche Werte stießen, als sie niemanden antrafen, den sie werben konnten, da alle auf Bananenfahrt gen Westen waren.
Auch wenn die Aussage seit gestern frei im Äther schwebt, hat sich für uns deren Sinn bis heute nicht erschlossen.
Abgesehen davon, es gibt kein Wertevakuum, sondern immer nur einen nicht besetzten Handlungsspielraum. Der wiederum wird von jemandem genutzt, wenn andere das Spielfeld räumen oder gar nichts erst antreten.
[update 19:00 Uhr]
Der im Screenshot abgebildete und von uns zitierte zweite Satz wurde inzwischen auf dem Server der Zeitung "junge Welt" ausradiert. Ein Wertevakuum nach der Annexion der DDR hat es nie gegeben. Möglich ist aber auch, dass der Satz im Kontext einer Psy-Op entfernt wurde, unter Umständen von V-Leuten aus dem Umfeld der WSG.
