22. September 2015

Rechte pöbeln ruhig

Wir sammeln ja auch die eine oder andere literarische Kostbarkeit, die die Hobbydichter des Landes in güldene Worte setzen.

Ein Sumatra-Tiger in Neuseeland zerfleischte eine Tierpflegerin, die gera­de die Tür zum Freigehege aufgeschlossen hatte, als die niedliche Katze sie angriff und tötete. Vielleicht hätte man der Dame vorher sagen sollen, daß man nicht einfach mal so in fremde Wohnungen einbricht. Am günstig­sten ist es immer dann, wenn die Bewohner abwesend sind. Egal, die Poli­zei ist dran am Fall, wie VerBLÖD mitteilt.

Was den männlichen Tiger mit Namen „Oz“ (10) zu der Attacke bewogen hat, ist noch nicht klar. Die Behörden wollen den Vorfall untersuchen.

BKA mit dem Fall betrauen. Die kriegen alles raus, wie der Fall NSU be­wie­sen hat, und werden den Tiger sicher zu einer Aussage bewegen kön­nen, die alle zufrieden stellt.

Die Hamburger Antifa-Schreiberlinge im blöden Geiste lassen sich ebenfalls nicht lumpen.

In mehreren Landesteilen haben Unbekannte am Wochenende teil­wei­se gewaltsame Aktionen gegen Flüchtlinge verübt. In Freital bei Dres­den wurde eine Flüchtlingswohnung mit einem Feuerwerkskörper angegriffen.

Das bedarf wenigstens zweier Bemerkungen. Ein Angriff auf Flüchtlinge ist etwas anderes als ein Angriff auf eine Wohnung. Erst einige Logik­brüche später wird das Phänomen aufgeklärt, aber so, daß zwingend hängend bleibt, die Ärzte und Ingenieure wären fast ermordet worden.

In der Wohnung sind den Angaben zufolge fünf Asylbewerber aus Eritrea untergebracht, von denen sich zum Zeitpunkt der Explosion keiner in der Nähe aufgehalten habe.

Was ist ein Flüchtlingswohnung? Was muß man sich darunter vorstellen? Wird auch nicht erklärt.

Sei es wie es ist, es erstaunt immer wieder, wie aufrichtig die Nazis heute bemüht sind, daß bei ihren Mordattacken niemand zu schaden kommt, erst recht kein Flüchtling.

Die Krone literarischer Schöpfung der vom Prakitkanten kopierten kry/dpa-Dichtung ist der letzte Satz.

Obwohl auch am Samstagabend wieder rechte Pöbler vor dem Heim aufzogen, blieb es ruhig.