4. November 2015

de Maizieré: Putschist auf Urlaub

De Maizière zu stalken, schadet der Demokratie

Was die sich aber auch immer für schicke Titel ausdenken, die unausge­lasteten Schriftsteller bei den Zeitungen. Eine Nummer kleiner geht bei denen nicht, denn dann wäre das Abendland in Gefahr.

Weiter heißt es im ersten Satz der Verteidigungsschrift von Detlef Ess­linger, die eine Abrechnung mit den in der Redaktion der Bild-Zeitung versammelten Trolle darstellen soll:

Die Fahrt von Politikern in den Urlaub gehört zu den Dingen, die in Deutschland latent als unschicklich gelten.

Nö. Das ist glattweg gelogen.

Die Süddeutschen Zeitungsmagnaten sollten zum Ende des Jahres hin das Spesenkonto dahingehend prüfen, ob ihre hauptstädtischen Lohnschrei­ber wieder in die richtigen Lokale des Regierungsviertels speisen gehen dürfen. Wenn sie es denn getan hätten, wäre solch schwachsinniger Kom­mentar nie erschienen, denn dann wüßte man aus erster Hand, was Unter den Linden geklatscht und getratscht wird. Es ist unfaßbar, daß die Süd­deutschen nicht mal mehr Kontakte zur Berliner Gerüchtebörse pflegen.

De Maizierè hatte den regierungs- und parteinternen Putsch gegen Merkel angestrengt, der gerade noch so abgewehrt werden konnte. De Maiziere wurde nahegelegt, sich aus Merkels Entscheidungen herauszu­halten. Genau das macht er seit Wochen.

Abgesehen davon, daß ihm Urlaub zusteht, möchten einige Strippenzieher im Muttibunker den momentanen Innenminister nicht als politischen Akteur erleben, da er das System Merkel relativ zügig zerlegen kann.

Da gibt es nur zwei Lösungen. Krankheit oder Urlaub.

Außerdem sollte ein des Lesens kundiger Bürger wissen, daß BILD keine Zeitung ist und Dieckmann ein Ekel, vor dem Kachelmann seit langem warnt.