2. Januar 2016
Rätsel: Illustrierte übt sich in Parawissenschaft
Physik und Mathematik sind die Fächer, bei denen Deutsche oft mit besonderem Stolz ihre Unwissenheit zur Schau stellen und dafür auch noch bebeifallt werden.
Der erste Tag des Jahres war noch nicht absolviert, da präsentiert die Illustrierte in der Rubrik Parawissenschaft auch gleich ein Beispiel übersinnlicher Phänomene.
Das Navigationssystem GPS funktioniert nur dank der Allgemeinen Relativitätstheorie.
Wenn es noch Züchtigung an deutschen Oberschulen gäben täte, würde sich der Vertretungslehrer für Physik mit seiner kleinen Auspeitsche wippenden Fußes zum Platz des Flegels Gotzner aufmachen und strengen Blickes fragen: Dank wem oder wessen funktioniert das GPS-System?
Unter Honecker wäre die Antwort sehr einfach gewesen. Dank der fleißigen Arbeit der Werktätigen des Kombinats VEB Carl Zeiss Jena, die in enger Zusammenarbeit mit ihren Kollegen aus der sowjetischen Raumfahrtindustrie eine solche Spitzenleistung der Weltraumtechnologie entwickelten.
Im Kapitalismus reicht rumblödeln als Antwort.
Dafür haben wir auch das erste Rätsel des Jahres in Sack und Tüten, das natürlich im Bereich der nie verstandenen Physik angesiedelt ist. Das Rätsel kombiniert den Post vom Morgen und das Foto von gestern, denn es zielt auf Fotografie ab.
Für den Fotografen stellte sich die Situation mit den Aras völlig anders dar, als es auf dem Foto zu sehen ist.
Wäre das Foto auch ohne Einsteins Relativitätstheorie entstanden?
Der Ehrlichkeit halber sei gesagt, daß dem Bildbelichter Rudimente selbiger beim Fotografieren durch den Kopf gingen, da eine fotografische Absicht verfolgt wurde.
Man kann die Frage auch sehr präzise stellen, da sie auf schnöde Physik abzielt. Was fehlt auf dem Bild und ist trotzdem noch da.
Das Foto wurde ausschließlich in der Gradation bearbeitet, ausgerichtet und beschnitten. Mehr war nicht nötig.