6. Januar 2016
Rätselauflösung Parawissenschaft
Gleich zum Jahresanfang, noch vor Beginn der Schule, hatten wir uns bei den Parawissenschaftlern der Volkshochschul-Illu eine schickes Rätsel aus dem Bereich der Physik geborgt.
Wäre das Foto auch ohne Einsteins Relativitätstheorie entstanden?
Ja sicher, es hing ja nur davon ab, daß Objektive und Fotoapparat zur Verfügung standen. Der physikalische Effekt, um den es geht, entstammt der Optik und ist der Lichtbrechung und -beugung zuzurechnen. Der Lösungsansatz war im Post verlinkt.
Andreas Kesberger hatte den fotografischen Kaffeesatz für 2016 analysiert und daraus den folgenden Wunsch extrahiert:
Wenn jetzt noch einer die Beugung abschaffen könnte...
Schon sind wir bei Einstein und der Frage, was er auf diesen Wunsch geantwortet hätte. Charmant wäre er geblieben, aber ein süffisantes Lächeln hätte seinen Mund umspielt. Wer die Beugung des Lichts abschaffen möchte, dem sind noch ganz andere Dinge zuzutrauen.
Beugung und Brechung sind im übrigen für das Phänomen im Foto zuständig, auch als Einsteinsche Fotografenrealität bekannt.
Das Gitter der Voliere war im Okular deutlich zu sehen, ist auf dem Weg von vor dem Objektiv auf den Sensor wie von Zauberhand verschwunden. Das hat mit der Einsteinschen Krümmung des Lichts en gros bzw. dessen Beugung in der fotografischen Optik en detail zu tun. Das Okular arbeitet mit Offenblende. Das Telezoom auf maximale Brennweite ausgefahren und eine kleine Blendenöffnung gewählt, das Objektiv direkt ans Gitter gehalten, dann sieht man während des Belichtens das Gitter zwar noch, aber danach ist es auf Grund der gewählten Parameter veschwunden, auf Grund der Lichtbeugung und Brennweitenunschärfe weggebeugt.
Kesberger würde sich arg wundern, wenn jemand die Beugung abschaffen täte. An den dann zu bewertetenden Fotos hätte er eine Menge zu mäkeln. Was er sich wohl wünscht, das ist das 1-Mille-Objektiv, das, das bei allen Blenden über den gesamten Bereich der Bildfläche gleichmäßig scharfe Abbildungen generiert. Die Beugung des Lichts im Strahlengang des Objektivs bei gewählter Blende ist nämlich dafür verantwortlich, daß Fotos von der Mitte zum Rand hin in ihrer Qualität (Schärfe und Lichtwert) nachlassen.
Oder, um es zu wiederholen. Sonne lacht, Blende 8, denn in etwa in diesem Bereich ist auch die optimale Abbildungsleistung eines Objektivs zu erwarten. Manchmal ist das schon bei Blende 4 der Fall, wie beim verlinkten Canon 35 mm II.