22. Mai 2016

Verdauungspillen

Hadmut Danisch beschäftigt sich mit der Ananas, genauer gesagt dem enzymatischen Gehalt selbiger, um Eiweiß zu spalten vorzu­verdauen usw.

Da Ananas seit kurzem täglich auf dem Speiseplan steht, sei den aufmerksamen Lesern eine Denkfalle vorgestellt, die Danisch besprochen hat, ein von ihm zitierter Leser jedoch nicht kapierte.

Vielleicht hat das Bromelain als Eiweißspalter noch eine zusätzliche Funktion. Ich nehme eine Mischung derartiger Enzyme als Verdauungspillen, wenn mal wieder fetter Gänsebraten angesagt ist.

Der Magen, genauer, die Magensäure, ist der Tod alles Genießbaren. Sofern das Signal rechtzeitig kommt, fliegt Ungenießbares in hohem Bogen rückwärts wieder raus.

Wenn der Leser Pillen nimmt, dann welche, die den sauren Magen überleben, denn verdaut wird im Darmtrakt. Bis zum Magen ist alles nur Pillepalle und dient nur der Vorbereitung für die entscheiden­den Prozesse. Es ist also herzlichst wurscht, welche Enzyme in der Mundhöhle wirken.

Die Ananas steht auf der Liste notwendiger Urlaubsverwohlfeilerun­gen auch weiterhin sehr weit oben, egal wie sie in den Mundwinkeln juckt und zwickt. Ist eh aus der Büchse, somit entschärft und vorver­daut.

Was Danisch über die beste Ananas ever schreibt, kann ich definitiv bestätigen. Frisch vom Feld und mit der Machete in weniger als 5 Sekunden mundgerecht portioniert, besser schmeckt keine.