4. September 2016

Fabian Köhler - der linke Softwareexperte


Das Betriebssystem Linux bietet in Sachen Datenschutz Vorteile gegenüber Alternativen wie Microsofts Windows

Welche Software war denn so stocksauer, daß sie Steve Ballmer haßte?

Fabian Köhler gibt für Neues Deutschland den Softwareexperten und propagiert Versatzstücke aus den 90ern, die damals schon nicht stimm­ten, 2016 so gut abgehangen sind, immer noch nicht stimmig zu sein, trotzdem gut zu verkaufen, weil sie langlebige Propagan­daware sind.

Eigentlich muß man den Artikel gar nicht erst lesen, weil der Titel bereits ein grandioser linker Bullenschiß ist. Aber schauen wir mal, was Leute, die schon immer mal irgendwas mit Medien machen wollten, sich so aus einem leeren Schädel leiern.

Und mit dem Betriebssystem, das anders als Ballmers Microsoft Windows jeder frei verbreiten und verändern kann ...

Auch Windows kann jeder frei verbreiten. Dem steht ja nichts im Wege. Und das mit dem Verändern ist so eine Sache, denn genau das wiederum kann im Grunde auch jeder, eigentlich aber nicht, denn dazu bedarf es Könner. Die Aussage ist sowohl in ihren Teilen als auch ihrer Gesamtheit Stuß.

Ein Jahr später veröffentliche Torvald das schließlich nach ihm benannte Betriebssystem.

Nein, ein Jahr später veröffentlichte Torvald kein Betriebssystem.

Zwei Drittel aller Webserver, drei Viertel aller Smartphones, so ziem­lich jeder WLAN-Router und moderne Fernseher, Navigations­geräte im Auto und elektronische Lesegeräte (E-Book-Reader) laufen heute mit Software, an der jeder mitprogrammieren kann.

Das scheitert grundsätzlich am Können, da nur die wenigsten Menschen der Welt programmieren können.

Aber auch Nutzern ohne Programmier-Fähigkeiten bietet »Open Source« einen unschlagbaren Vorteil gegenüber Windows und Co: Sicherheit. Denn nur bei Software, deren Quelltext jedermann einsehen kann, lässt sich ausschließen, dass die eigenen Daten nicht doch unerlaubt an private Konzerne oder staatliche Geheimdienste weitergeleitet werden.

Heilige Propagandascheiße. Wo hat der Köhler denn diesen Mist gefres­sen, den er in der Zeitung wieder auskotzt? Für depperte Leser des ND mag das Propagandakonzept von der guten und der bösen Software (Haßware) ja völlig ausreichend sein. Es hat nur einen Haken. Es gibt keine gute oder böse Software. Software stellt Funktionen bereit, die ungefähr drölf­vieliarden Mal in immer der gleichen Routine und Qualität abgearbeitet werden, ohne daß die Software verwelkt, zu Gammnelfleisch mutiert, Kinder kriegt, keine Lust hat, Urlaub beansprucht usw. Software hat keine Moral.

Open Source bietet gegenüber Windows in Fragen der Sicherheit weder Vorteile, noch Nachteile, sondern andere Konzepte, die in ihrer digitalen Daseinsweise exakt genauso schlampig programmiert sind wie Windows-Komponenten. Oder genauso gut. Sie funktionieren unterm Strich auch genauso. Es ist also Wurscht, welches Betriebssystem ich einsetze, solange es von Könnern installiert und gepflegt wird.

Wieso läßt sich durch Einsichtnahme in den Quelltexte ausschließen, daß eigene Daten an private Konzerne oder staatliche Behörden weitergeleitet werden? Mit dem Quelltext hat das doch gar nichts zu tun.

Wenn Köhler oben mit stolzer Brust verkündet, daß zwei Drittel aller Webserver unter Linux und Co. laufen, dann sollte ihm auch klar sein, unter Zuhilfenahme welcher Opensource Produkte die meisten privaten Daten in dunkle Kanäle sickern, denn die meisten und interessantesten privaten Daten werden von Webservern abgeschnorchelt. Statistisch gesehen ist daran zu 66% das höchst unsichere Linux verantwortlich.

Die Aussage mit dem Quelltext hat einen weiteren Mangel. Sie unter­schlägt die wesentlichen Tatsache, daß auch Closed Source einer Revision unterliegt, der Quelltext also eingesehen werden kann. Der Quellcode für diverse Windows-Betriebssysteme kann durch Mitarbeiter ausgewählter Universitäten und Regierungsbehörden jederzeit studiert werden. Gott­seidank jedoch nicht von Fabian Köhler sondern von Fachleuten, die etwas davon verstehen.

Die Einsichtnahme in den Quellcode sagt über das Abfließen von Daten genau nichts aus, denn das wird in der Regel über Software realisiert, die von den bösen Schlingeln der Welt programmiert wurde und deren Quell­text eher selten einsehbar ist, also auch den Linuxern verborgen wird.

Nunmehr, soweit ist es wohl klar geworden, erstreckt sich der Haß der Linken nicht mehr nur alleine auf Menschen und all jene, die nicht ihrer Meinung sind, sondern auch auf Dinge wie Software, die man weder anfassen, noch sehen, riechen oder hören, sondern nur in ihrem Quelltext einsehen kann.