8. Oktober 2016

Fehler der Wiedervereinigung

Thomas Freitag kennt sie, die kalte Wut, bei der Intelligenz die Emotion austariert, in Schach hält. Er hat viel Kluges aber auch Banales zu sagen. Auch Dinge, mit denen man nicht konform geht, die aber den Rah­men dieses Posts sprengen würden, wie dieser Ausriß. Es gab keine deutsche Wie­dervereinigung. Das ist der halluzinierte feuchte Traum aller Feuilletonisten, in die­sem Fall der von Hans-Dieter Schütt, der sich zu Zeiten der Wende als Zuchtbulle der Jungen Welt verdingt hatte, indem er sein Redaktionspersonal auf Linie züchtigte.

Was würden Sie als größten Fehler bei der deutschen Wiedervereini­gung bezeichnen?

Eine neue Verfassungsdebatte, das wäre ein historisches Ereignis ge­we­­sen! Aber Westdeutschland hat sich nicht selber in Frage gestellt. So ist Ostdeutschland ein Abziehbild der Bundesrepublik geworden, die ein mehr oder weniger schlechtes Ab­ziehbild der Amerikaner war. Es ist bitter, wenn Sieger nicht aufhören können, zu siegen.


Freitag sieht den aktuellen Stand der Realität klaren Blickes.

In der politischen Realität gibt es im Moment leider keine Intelligenz, die wirklich so gestaltet und verändert, dass die Demokratie wieder überzeugt.

Die kalte Wut übrigens, die hat sich Freitag bei Ströbele abgekupfert, der damit 68 durch die deutschen StraßenGerichtssäle zog, weil er sich von der Springer-Hetze angepißt fühlte.

Der schönste Satz von Freitag.

Als Helmut Schmidt Kanzler wurde, habe ich Trauerflor getragen!