Das war keine schlechte Idee, mal wieder auf ein Fährschiff zu steigen, um einer der Nachbarinseln aus Nahdistanz angesichtig zu werden. Zuerst ging es 150 Meter bergauf, um auf dem höchsten Punkt von La Gomera, dem Aperto Garajonay, die schöne Aussicht zu genießen, die wesentlich aus schönem Wetter und fotogener Landschaft bestand. Aus 1487 Metern Höhe wurde sich dann 10 Kilometer lang barfußläufig abgeseilt, um an der Fortaleza rauszukommen.
Auch dort gibt es eine Fortaleza, was wohl frei übersetzt sowas wie Festung, Fort, zu deutsch Tafelberg heißt. Es ist eine Stempel in der Landschaft. Canaima in Miniatur. Die auf Teneriffa hingegen sieht zwar auf den ersten Blick wie ein Tafelbeerg aus, ist aber das letzte erhaltene Stück des abgerutschten Kraterteils im Norden des Teide, als Kraterrand statt Tafelberg.
La Gomera ist sowas wie das Ende der Welt. Hier geht es nicht mehr weiter. So lebt man hier, so fühlt sich das hier an. Nur noch El Hierro soll weltendiger sein. Da haben die Pendeluhren zusätzlich noch Sandsäcke am Pendel angepinnt, so langsam laufen die.
Schön auch die Idee vom Kombüsenpersonal auf der Rückfahrt kurz vor Einlaufen in den Hafen 1000 weiße Friedenstauben aus dem Atlantik aufsteigen zu lassen, die das Schiff mit lautem Friedensgeschrei umkreisten.