10. Mai 2017

Kaffeesatzleserei



Die Gesangslehrerin mag keine Robustabohne. Sie schwört auf 100% Arabica. Da verbietet sich von vornherein jede Diskussion, denn die Überzeugungskraft der Argumente geht gegen Null. Ist so. Auch wenn es Trollos gibt, die es versuchen, wozu ich nicht gehöre.
Robusta! Der Name allein lässt viele Kaffeekenner vor Ekel das Gesicht verziehen. Gehörst Du auch dazu? Gut. Ich will Dich in den nächsten 5 Minuten davon überzeugen, wieder ein Vorurteil zu überwinden und einen „100% Robusta“ zu probieren.

Robusta ist eigentlich nur eine von mehreren Unterarten der Coffea Canephora, auch wenn oft jeder Canephora als „Robusta“ bezeichnet wird. Im Gegensatz zu seiner Schwester Coffea Arabica hat Canephora einen doppelt so hohen Koffeinanteil und schmeckt erdiger. Vor allem aber wächst sie in tieferen Lagen, ist ertragreicher und eben „robuster“.
Die Robustabohne sorgt im Grunde für den Geschmack, jede Menge Koffein und die Crema. Letztere ist für den Genuß eines Kaffees völlig ohne Bedeutung Da aber die Augen mittrinken und man schicke Figuren da reinmalen kann, so man die Muße dafür hat, sei es eben auch mal einer mit viel Crema. Derzeit ist ein namenloser Kaffee von Schamong im Test, der gut gelungen ist. Aus der Venloer Straße zu Köln liegen noch zwei andere Röstungen bereit, dann eine 60/40-Mischung aus Italien. Es soll sogar 100%-Robusta-Röstungen geben.

Kaffee trinken ist ein sinnliches Vergnügen. Mehr nicht. Der eine mag's so, der andere so.
Horst Lüning

Kaffee ist und bleibt ein ganz tolles Getränk... Der riecht so gut. Der schmeckt so gut.