Jörg Baberowski ist nicht gerade ein Verfechter intellektuell tiefschürfender Argumentation, denn auch er weiß das Platte und Stumpfe trefflich zu gebrauchen. Doch wo er Recht hat, da hat er es.
Die Antwort hängt wohl vom Standpunkt ab. Vor dreissig Jahren war ein Rechtsradikaler noch ein Faschist oder ein Nationalsozialist. Wähler der NPD galten als rechtsradikal. Später galten alle Menschen als rechtsradikal, die sich rechts von der CDU verorteten. Heute ist der Begriff inhaltsleer. Potenziell rechtsradikal ist jeder, der sich nicht selbst als links bezeichnen mag.