25. Oktober 2017

Berliner Republik



Ein Land, das nur noch über Notverordnungen zusammengehalten wird, bedarf eben eines Not-Kanzlers.

Don Alphonso beschäftigt sch mit dem Berliner Bildungsnotstand und hat ein paar Merksätze aneinandergereiht.
“Gute Schule” ist da ein Synonym für “niedriger Anteil an lernproblematischen Kindern mit MiHiGru”, aber das sagt man selten so deutlich. ...

Ich sage, dass all die Freiheiten Berlins, die offenen Grenzen, die Spaliere von kommunikationsfreudigen Drogenhändlern, die letzthin in der ZEIT gelobt wurden, das Fehlen der Schlagstock- und Sozialkontrolle (außer bei fehlenden Gendersternchen) und die dort gelebte Seelenerziehung ohne Einflüsse westdeutscher Spießermoral, nun auch unvermeidliche Auswirkungen auf Verwaltung und Schulen haben.
Ganz am Schluß schildert er die Zustände an jenem bayerischen Elitegymnasium, dem er seinen wohlgeratenen Zynismus und seine Voruteile zu verdanken hat.
Und ich, der ich Sie heute hier beplaudere, war in Deutsch wegen meiner nicht erwünschten literarischen Phantastik ein ausgesprochen schlechter Schüler, weil ich von den Normen abwich.
Ja, das war bei mir so ähnlich. Ganz viel später, lange nach den Klausuren zum Abitur und den mündlichen Prüfungen, die sich bei mir auf Russisch und Mathe (Pflichtprüfung) beschränkten, weil alle anderen sinnlos waren, kam meine Deutschlehrerin auf mich zu und bedankte sich bei mir.

Der Abituraufsatz, den ich ihr zur Bewertung vorgelegt hatte, sei das Beste in all den 4 Jahren gewesen, das ich ihr angetan hätte.

Man sollte wissen, daß mich Deutsch nicht die Bohne interessiert hatte. Aber Pawel Kortschagin, der im Abitur als freies Thema zur Auswahl stand, was kein Wissen, sondern Denken voraussetzte, um das Thema abzuarbeiten, der reizte mich. Ergo arbeitete ich mich seitenlang an ihm ab. Zu deutsch, auch wenn ich nicht weiß, was ich überhaupt in den Abi­turaufsatz heineinfabulierte, gehe ich nicht fehl in der Annahme, es han­delte sich in meinem Fall um ausreichend genug literarischer Phantastik (Don Alphonso), die erstens mit dem richtigen Klassen­standpunkt (schon wieder Don Alphonso) versehen war und zweitens den Sozialismus in der DDR erheblich verbesserte. Jedenfalls auf dem Level, auf dem ein Abi­turient dazu in der Lage ist. Literarisch.

Mag sein, daß das der einzige Verdienst während meiner Teilnahme an der sozialistischen Weltrevolution war. Mag sein, es war mein bescheide­ner Beitrag zur Stärkung des Sozialismus in der DDR. Dann war er immer­hin saugut, denn wer kann schon von sich behaupten, seine Deutschlehrerin mit dem Abituraufsatz verzückt zu haben?