31. März 2018

Seniorenbrot: die Leiden des alten Anmerkers



So sieht eine Seniorenbrot aus. Es ist Weichware, von der Kruste mal abstrahiert. Und es liegt in abschluckfähiger Portionierung vor. Ein oder zweimal raufbeißen, so gut es geht, und dann ab in den Schlund. Schlimmer wäre nur nur, wenn man abgeschluckt wird.

So, die Schwester macht sie noch etwas sauber, dann war es das erst mal. Ich telefoniere schnell noch mit dem Labor, wann die ihre Prothese aus dem Abdruck rausgemacht haben. Der ist so schön geworden. Wenn ich den jetzt rausfummel, müssen wir die ganze Aktion noch einmal machen, denn dann ist der Abdruck auch kaputt. Und das wollen wir beide nicht.

Kein Problem, ich bin eh auf einige Wochen Suppe eingerichtet.


Sie hat sich auf ihre Art darüber amüsiert, wie der letzte Abdruck zustande kam, denn das war wieder mal ein echtes Hochlicht meiner an drama­tischen Ereignissen nicht gerade armen Zahnbehandlungskarriere. Das hätte man als Facebookvideo streamen müssen, meinte sie, so lustig war das. (War nicht lustig - das nur nebenbei.)

Die Schwester putzte mir dann mit einem Lappen so gut es ging die Gummkrümel von Gesicht und Kleidung. Dabei kam ich auf eine super Idee.

Wenn sie schon dabei sind, können sie mich doch gleich rasieren.

Nö, kann ich nicht, hab noch nie rasiert.


Schade eigentlich. Egal, es wird jetzt einige Wochen dauern, bis der Anmerker wieder den für das Posten nötigen Biß hat. Macht nichts. Vertreibt er sich die Zeit mit sinnlosen Anmerkungen.

P.S.: Ein Teil der für die Ernährung so wichtigen Zahnlandschaft hat sich im Labor wieder angefunden und wurde flugs zurück expediert. Insofern fällt die Energiezufuhr deutlich angenehmer aus. Der Rest, so das Ver­sprechen, wird nach der Osterpause in Angriff genommen und irgend­wann wohlgeformt den Weg in meine Mundhöhle finden.