28. Juli 2018

Blutwolken, Mars, Blutmond und ISS







So, dann geh ich jetzt erst mal in den T-Shirt-Laden und laß mir meine Heldenbekleidung drucken:

I surrvived the German Blutmond-Katastrophe

oder

I survived the German Blutmond

oder ganz schlicht

I survived the Blutmond



Ein kleines Völkchen von Mondanbetern hatte sich schon eingefunden. Alternativen wären der Kienberg (Wolkenhain), Ahrensfelder Berg oder eine hoch gelegene Wohnung auf der Ostseite eines Marzahner Hochhauses gewesen.

Es war alles dabei, wie angekündigt. Venus & Mars, Kosmonaut Gerst und eben der blutende Mond. Hätte ich eine etwas bessere Kamera gehabt, wäre der Gerst winkend am Bullauge seines Raumschiffs zu sehen gewesen. Und der Mond war zappenduster, als er hinter den Häusern hervorgekrochen kam. Auch mit bloßem Auge nur ganz schwer zu erkennen. Siehe unten erstes Mondfoto, das einige Minuten nach der Filmaufnahme entstand, da ich nur ein Stativ dabei hatte und erst wechseln mußte.
"Für die derzeit lebenden Menschen ist das ein einmaliges Ereignis", sagt der Chef der Vereinigung der Sternfreunde in Heppenheim, Sven Melchert.

100% Crop aus dem Original vom letzten Foto unten. Nur Gradation bei der RAW-Entwicklung. Blende 6.3, 1 Sekunde Belichtung, 300 mm Brennweite an APSC, ISO 6400

Ganz am Schluß kam noch eine Frau und erkundigte sich nach meinen Einstellungen, also denen am Fotoapparat natürlich. Stativ. Spiegelvorauslösung. Zeitwahl (Tv). Belichtungszeit war zwar auf 1/30 sec. eingestellt, variierte dann aber doch. Und Auto-ISO bis 6.400. Die ISS wurde mit einer Sekunde belichtet. Die Batterie des Fernauslöser war alle, aber die gewählte Einstellung von 2 Sekunden Überlegungszeit wurde auch über den Auslöser der Kamera akzeptiert. Insofern waren die Bilder auch reichlich scharf. Der Fokus war auf manuell unendlich gestellt. So schlecht schneide ich da gar nicht ab.

Die ISS ist das vorletzte Foto und ein Zufallstreffer, denn ich habe kontinuierlich auf den Auslöser gedrückt, nicht den Himmel als solchen beobachtet. Da sagte auf einmal eine andere Frau, da oben fliegt die ISS. Die knatterte in einem Affenzahn von Südost gen Nordwest, daß mir sofort ein paar schöne Hausaufgaben für die Physiker des Hamburger Kindermagazons einfallen täten, die mit Bogensekunden, zurückgelegte Entfernungen usw. zu tun hätte. Das wäre zwar gemein gegenüber Mitbürgern, die irgendwas mit Medien machen wollen, aber da müßten die dann durch. Auf ihre Art sind sie ja auch ziemlich fies und mies.