13. Juli 2018

TagX: Die Anmerkung auf Fahrraddemo - Teil 2



Bevor es an die Darstellung des Demoverlaufs geht, sei die Demoroute erklärt. Im Grunde gibt es für mich drei, theoretisch, gleichwertige Möglichkeiten, mich aus Marzahn in die Natur zu verpissen. Legt man auf Sicherheit wert, sind es nur noch zwei. Dann radelt man gen Süden zum U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz und biegt dort auf die B1 ein. Das ist alles Radweg und läßt sich schön radeln. Leider sind sehr viele Kreuzungen zwischengschaltet. Und es stinkt gewaltig, wenn man die ganze Zeit im Strom der Autos mit fahren muß. Diese Route würde vom in der Karte verzeichneten Ziel erst 4 Kilometer gen Süden gehen und dann nach Osten. Ist für das Auge nicht so prickelnd.

Die Variante zwei würde vom Ziel nach Osten gehen. Fährt man das 2.000 Kilometer durch, kommt man in Moskau raus. Umgekehrt hat es der Russe gemacht. Der ist hier 1945 reingekommen. Die Route ist überhaupt nicht zu empfehlen, da 3 km ostwärts Ende der Radwegveranstaltung ist. Dann muß man sich irgendwie durch Hellersdorf, Hönow und Neuenhagen durchschlagen. Habe ich jahrelang gemacht, wenn es zum elterlichen Garten in Neuenhagen ging. Hat mit entspanntem Radeln überhaupt nichts zu tun, da man hochkonzentriert mit dem Verkehr mitschwimmen muß. Das macht keinen Spaß.

Man könnte sich auch an der Stelle, wo das Copyright-Zeichen ist, gen Norden in die Büche schlagen und auf echten Feldwegen über die Äcker machen. Mit einem Mountainbike ginge das auch. Mit einem Bequemfahrrad geht das nicht.

So habe ich als Servicedienstleister für euch da draußen entschieden, die Variante drei zu wählen, zumal es die fotogenste der drei Tourmöglichkeiten ist. Es geht vom Blumberger Damm gen Norden nach Ahrensfelde, von dort zur Autobahn, zurück mit einem großen Schwenk nach Lindenberg, zurück nach Ahrensfelde, durch den Bürgerpark Eiche hindurch an der Wuhle entlang zum Blumberger Damm. Die Route wird dann anhand der Fotos erklärt. Der Start ist der fotografische Start. Der Blumberger Damm wird dann erst ganz am Ende erklärt, im letzten Teil des Demoberichtes.

Die Tour war etwas 40 Kilometer lang, wurde in einem Rutsch absolviert, allerdings mit vielen Fotopausen. Ich wußte gar nicht, daß man auch sehr entspannt fotodemonstrieren kann, denn genau das war der Zweck der Übung. Wieder mal bewußt die Knipse in der Hand haben, bewußt auf die Gegend achten und sich des Privilegs bewußt sein, mitten in der Wochen eine Fahrraddemo durchführen zu dürfen. Der Anfang beginnt mit der Prüfung des Wetters. Es war zwar Regen annonciert, aber der kam erst am späten Nachmittag.



Das nächste Foto ist in der Karte der Startpunkt im Eichepark. Zu sehen ist der Ahrensfelder Berg.



Nach nur wenigen hundert Metern geht es nach Norden weg, an einer großen eingezäunten Freifläche für schottische Hochlandrinder vorbei.



Zu erkennen sind Futterplätze für Heuzufütterung und der schützende kleine Wald, der von den Rindviechern bei Hitze gerne okkupiert wird. Außerdem läßt sich da drinnen herrlich Mittagsschlaf machen. Im übrigen fanden dort gar keine Highland Cattles statt.



Der Eichepark (Bürgerpark Eiche). Ich kann nicht sagen, was da Berlin, und was Brandenburg ist. Ich würde aber behaupten, ich radel in Brandenburg. Die Stadtgrenze verläuft etwas westlich dem Straßenverlauf Blumberger Damm.



Ein aus Rückständen vom Bau Marzahns errichteter Kletterfelsen, der auch von Feuerwehr und Polizei für deren Training genutzt wird. Niemand demonstrierte dort heute (sein Können).



Eine Teil des Dorfes Eiche. Unser Abendbrotbrot ist sicher.



Weiß der Deibel, was das für ein verruchtes Angebot ist. Eine Frau mit drei Beinen und Ähren.



Da ist die Stadtgrenze von Berlin, links von den Zirkuszelten.



Das Dorf Ahrensfelde. Dahinter schleicht sich die Blechkarawane zur Autobahn, denn in Pankow und Eiche wird gebaut, ergo versuchen alle, hier aus der Stadt zu schleichen und landen im Stau.



Der Zirkus entpuppt sich als Hüpfborg Oase. Fotografenstandort ist Stadtgrenze. Hinter mir ist Berlin (und Ahrensfelde/Brandenburg), vor mir das Land Brandenburg. Die Endhaltestelle Straßenbahn, die sich in meinem Rücken auf der anderen Straßenseite befindet, zeige ich im letzten Teil der Reportage.