In seinen Talks hat Schmidt mehr und mehr das geboten, was Fernsehen generell ist: Nichts. Denn viele Menschen schalten einzig ein, um abzuschalten. Der Gebrauchswert des Fernsehens, so offenbart das Gespräch, liegt in der Verweigerung von Inhalt. Man will sich von diesem Moloch doch gar nicht erziehen, informieren, bilden, aufklären lassen; man benutzt das Fernsehen wie andere den Alkohol, die Beruhigungstablette, die Droge. Deshalb sind zum Beispiel Politiker in Nachrichtensendungen und Talkshows genau richtig: Während jeder bedauernswerte Funktionär sich einbildet, den Zuschauer zu beeinflussen, befriedigt die Leere seiner Äußerungen nur jenes natürliche Bedürfnis des Publikums, von Bedeutungen gefälligst verschont zu bleiben. Das Medium Fernsehen als technische Annäherung ans Nirwana.Hurra, sie verblöden uns. Das fehlt im Artikel von Hans-Dieter Schütt.
1. Juli 2018
zum Gebrauchswert des Fernsehens
Trafen sich einmal Harald Schmidt und Gregor Gysi im deutschen Theater. Dabei kam folgendes heraus.