13. November 2018

das Elend der Arbeiterfotografie

Das Elend der Arbeiterfotografie ist wesentlich identisch mit dem Elend der pornografischen Fotografie. Es gibt niemanden mehr, der sich dahingehend anstrengt, ansehnliche Fotos zu produzieren.

Das hat im Grunde zwei Ursachen. Erstens ein nur rudimentär ausgeprägtes ästhetisches Bewußtseine, das eher in den archaischen Regionen der Urgesellschaft rumdümpelt als der Höhe der Kulturgesellschaft zu entsprechen. In der wir leben. Da kann ich mich auch irren. Möglicherweise sind diese Fotos ja genau der bildliche Ausdruck dieser Gesellschaft.

Zweitens die völlige Kenntnislosigkeit der Grundlagen der Fotografie, womit deren technische, also physikalisch bedingte gemeint sind. Der Stand der fotografischen Technik ist heute so, daß die einzige Voraussetzung zur Herstellung eines (digitalen) Lichtbildes die Fähigkeit ist, auf einen Knopf drücken zu können. Selbst die Knopflinsen der Telefone liefern heutzutage Bilder, die oftmals jene aus der analogen Filmzeit übertreffen. Die Firmware der Fotoapparate und Telefone ist so ausgereift, daß sie Bilder to go liefern, ohne daß man auch nur einen Hauch davon Ahnung haben muß, warum die das machen.

Völlig ahnungslose Kulturbanausen nehmen also Knippsen in die Hand, hauen tausend mal auf den Auslöser drauf, um genügend Titten, Ärsche und Muschis auf die Speicherkarte zu hieven. Dann löschen sie 800 und hauen den Rest den Leuten um die Ohren, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an Bildgestaltung, Stimmigkeit und Aussagekraft verschwendet zu haben.

Es ist das gleiche Elend wie in der Pressefotografie. Die ist tot. Gibt es nicht mehr. Helmut Newton ist auch schon lange tot. Wer noch Horizont oder die NBI kennt, weiß, daß die sich mit oppulenten Bildstrecken schmückten und dem Leser so ein ansprechendes Bewußtsein über gute Fotografie vermittelten, auch wenn er das oftmals so gar nicht wahrnahm. Wenn ich mich recht entsinne, dann war das bei stern und Spiegel bis Mitte der 90er auch noch so. Die haben große Bildredaktionen gehabt und gute Fotografen für die Magazine arbeiten lassen. Als gespart werden mußte, waren die als erste entbehrlich. Zu hohe Reisekosten, Spesen und Bildhonorare. Braucht keiner. Mittlerweile gibt es nur noch Ramschware von der Stange, sprich seelenlose Stockfotos.

Ups, falsches Thema, es ging ja um die Arbeiterfotografie. Nun. Die unterscheidet sich eben genau nicht von der pornografischen oder Pressefotografie. Exemplarisch hatten wir das bereits am Mugshot von Caro Keller und anderen in diesem Blog dargestellt worden. Mugshots halten die Fotoschlampen der Antifa für das künstlerisch Hochwertigste, was man momentan herstellen kann.

Dabei handelt es sich in all den Fällen um nichts weiter als digitalen Pixelmüll.



Das Elend der Arbeiterfotografie kann man auch in einem einzigen Tweet darstellen, so wie es Danilo Starosta kürzlich tat. Das ist ein Faschoschläger aus dem sächsischen Kulturbüro. Das nur nebenbei, denn das ist nicht das Thema dieses Posts.

Das Elend der Arbeiterfotografie zeigt auch das Elend in Zwickau, den NSU beherrschen zu wollen. Man schaue sich die unüberschaubare Menge an, die gegen irgendwas protestiert.

Die Bilder sind das blanke Elend, fotografisch gesehen. Schlechter geht es kaum noch.



Das zweite Foto ist unter aller Sau. Sowas veröffentlicht man nicht.

Es ist dummdreist, in welche höchst unvorteilhafter Fotografie die Lichtgestalten der Linken abgebildet werden. Ich habe was gegen Fotoschlampen und deren Produkte. Deswegen eine kurze Bildkritik.

Warum das Foto, bei dem linke Exponenten den Schlußstrich des NSU betrachten, vor dem Gedenkstein für Simon Schocken angefertigt wurde, erschließt sich nicht.

Und wenn es von Bedeutung wäre, hätte zumindest die Inschrift auf dem Foto vollständig lesbar sein müssen.



Nächster Bildfehler sind die völlig inakzeptablen grimmigen Gesichter der Protagonisten. Für solche Momente gibt es Zitronenkoammndos, Käseanalogons (Cheeeeeeese), Witze über Merkel und andere Ansagen, derer man sich befleißigen darf. Oder eben Speicherkarten, auf denen hunderte Bilder raufpassen, so daß wenigstens eines dabei ist, das gelungen aussieht.

Abgesehen davon stimmt die Raumaufteilung auch in der beschnittenen Version nicht, denn da ist viel zu viel Luft in einem aussagerelvanten Teil des Fotos drin.

Die Perspektive des Fotografen ist ebenfalls unvorteilhaft. Ein regel lautet: Wenn es geht, immer auf Augenhöhe fotografieren, das vermittelt die Suggestion, man wäre mit den abgebildeten Personen auf Augenhöhe. Hunde muß man demzufolge auf dem Bauch liegend fotografieren, Kinder auf den Knien hockend, Gysi in der Kniebeuge und Seehofer mit einem mobilen Klapphocker, Stelzen oder einer Leiter.



Die Bildaufteilung ist unter aller Sau. Eigentlich muß man sich nur die Drittelteilung für ein gutes Foto merken, denn die entspricht ungefähr dem goldenen Schnitt. Die Bildaussage sollte dann ungefähr auf der oberen Drittellinie zu finden sein, denn das ist genau jener Bereich, der als erstes vom Menschen angeschaut wird, meistens von links nach rechts.

Bei Landschaftsaufnahmen mit Himmel sollte der Horizont um die untere Drittellinie schwanken. Dann funktionieren solche Fotos fast als Selbstläufer.



Redundanz im Bild darf manchmal sein, stört allerdings in den meisten Fällen. Mit den schwarzen Strichen ist mal jene Fläche gekennzeichnet, die völlig überflüssig ist, da sie nichts zur Bildaussage beiträgt.

Gerade mal Helligkeit und Kontrast sind stimmig und könnten noch minimal pepimpt werden. Das ist aber Geschmackssache.

Die Fotofaschos in Sachsen sind einfach nur erbärmliche Stümper. Wenn es nach mir ginge, würden die wenigstens vier Wochen verschärfter Festungshaft absitzen müssen, um in dieser Zeit täglich wenigstnes sechs Stunden lang den Kurs Grundlagen der Arbeiterfotografie zu studieren. Soviel Folter muß erlaubt sein.

Wer ansehnliche Fotos von Petra Pau, Gregor Gysi, Oscar Lafontaine, Sahra Wagenknecht, Katja Kipping und anderen Arbeiterführern sehen möchte, der wird in diesem Blog fündig. Die Suche ist dein Freund.