29. Dezember 2018

Perlen der Arbeiterfotografie: Bootsfahrt Los Gigantes



Ich hatte am Punta de Teno ja jede Menge Zeit, um ein erfrischendes Bad zu nehmen, was mich allerdings den lecker hausgemachten Mojo kostete, denn den haben die anderen auf mein Wohl verschlungen.

Dann kam das Indianerkanu und wir gingen zum Anleger rüber. Das sollte ein eine recht sportliche Angelegenheit ausarten, denn man mußte im passenden Augenblick von der schmalen Treppe am Kai auf den Steg des Bootes hüpfen und die Reling zum Festhalten erwischen. Da hieß es Geduld haben, denn der Wellengang ließ das Boot heftig nach oben und unten schaukeln.

Als dann alle drin waren, gab es von den Schaulustigen Beifall auf offener Szene. Noch sportlicher erwischte es den Bootsmann, denn der wollte nach Hause, da er wohl eher in Buena Vista del Norte wohnt, was von hier gerade mal 5 km zu Fuß sind, oder eine Anhaltertour. Der konnte sich nicht festhalten.



Wir sind dann kurz in die Bucht von Masca reingefahren. Der Anleger ist bereits repariert, sie haben in der Mitte des Steges eine zusätzliche Stütze eingearbeitet. Im Foto ist gerade noch so zu erkennen, daß die Finca bewohnt ist, denn in der Tür steht jemand.



Dann kommt Los Gigantes in Sicht. Die Hütten können sich Normal­sterbliche nicht leisten. Wer da wohnt, kann sich am Abend auf den Balkon setzen und bei lecker Grillsteak heftig schöne Sonnenuntergänge genießen. Das hat seinen Preis.



Einen Preis haben sich auch die Wanderführerinnen verdient, die den Bootsführern und Taxinunternehmen durch alternative Wandertouren die Stange halten, so daß sie wenigstens etwas verdienen können. Mit dem Speedboot bin ich schon mal gefahren, als es die Mascaschlucht bergauf ging. Langjährige Treue wird belohnt. Dieses Jahr gab es für die beiden Damen einen Flachbildfernseher aus Massivgold. So schwer jedenfalls waren die Kartons. Es kann allerdings auch der Weinvorrat für ein Jahr oder ein halbes Schwein in Form von Edelschinken gewesen sein. Oder von allem etwas.



Und weil mich die Truppe wegen meiner Bummelei unweit des Hafens von Los Gigantes einfach hatte stehen lassen, schaute ich mir nochmal das Tagesziel aus der anderen Richtung an. Die Landzunge im linken Bilddrittel ist bei Sonnenuntergang zu erkennen. Der Calima hatte deutlich an Sandstrahlkraft verloren.