15. März 2020

Steh bei mich oder Steh mich bei?



Danisch hat natürlich Recht. Cyrus Amin Parsa hätte lieber einen Englisch Leistungskurs buchen sollen statt die Schule zu schwänzen und unengagiert im Youtube rumzuträllern.

Es steht noch das Ergebnis der Überlegung aus, in diesem Blog die welt­besten Coverversionen des Tennessee Walzers zu würdigen. Das muß man­gels Masse ausfallen. Man kann in deiner Tube rumsuchen, wie man will, da wird nichts ausgequetscht. Das Lied singen alle gleich, außer Iren Sheer, aber die wiederum ist in diesem Blog nicht präsentabel.

Da es um die Version von Reina del Cid ging, hatte ich in den vergangen Wochen die Gelegenheit genutzt, ab und zu in dem Kanal rumzustöbern, da sie keine Angst vor den Größen der Vergangenheit hat und noch jeden Song, der ihr gefällt in die Mache nimmt. Das darf sie, geht mir aber etwas zu weit, da mir ihre Stimme ein kleines µMü außerhalb einer gut klingen­den Frauenstimme liegt. Ich weiß, das ist auf höchstem Niveau und unfair genörgelt, so ist das aber, denn es gibt ja genügend Frauen, die ihre Anspra­chen tiefergelegt, um Erfolg beim Publikum zu haben.

Kurze Rede langer Sinn. Unter anderen hat sie auch den Klassiker schlecht­hin, Stand By Me von Ben E. King, verwurstet. Da sie eingangs der Melodei spricht, kann man hören, daß sie in einer ordentlichen Tonlage artikulieren kann. Beim Singsang rutscht sie dann wieder ein Oktävchen höher. Dafür wird das Kulturgut bare naked feilgeboten. Wer mal eine ordentlich gezupfte Bassline hören will, der ist hier völlig richtig. Außer Konkurrenz sei hier noch die gerade noch so erlaubte Version von John Lennon erwähnt. Nie wieder wurde Rock'n Roll danach so herzhaft dargeboten.

Skylar Grey hat womöglich schöne Titten, der Produzent sich an den Reglern allerdings höllisch vergriffen. Note 5.

Es seien noch einige Empfehlungen für gar nicht so schlechte Nachah­mun­gen ausgesprochen.

Harvest Moon
(Reina del Cid)
Das Reduzierstück Can't Help Falling in Love ist hörenswert. Sehr schön, daß sie sich als Kaffee-Trinkerin outet. Wer mal einen richtig guten trinken will, dem sei das italienische Original empfohlen, Nero ad Arte von der Caffee Cavaliere S.R.L.

Mit Wish you were here hätten sie auf jedem Roger Waters Konzert Wogen der Begeisterung ausgelöst. Allerdings paßt die Stimme überhaupt nicht. Fast immer. Nirgendwo auf der Welt. Eigentlich paßt sie.

Manfred Mans Mighty Quinn funktioniert musikalisch.

Die Schwierigkeiten, eine unauffällige Nachahmertat zu vollbringen, sind auch bei Janis Joplins Mercedes Benz unüberhörbar.

Ich zitier mich mal selber, weil's so gut paßt.
Ein Original ist nunmal durch nichts zu ersetzen. Nicht mal durch eine gut gemachte Coverversion.
Gilt fast immer, überall und für jede Tonart und -lage.

Außerhalb der Wertung, aber dafür mit einer sauberen Bassline.