21. April 2020

Mutti kann kein Mathe



Neil Young, die sägende Gitarrensaite, mit einer geradezu prophetischen Vorhersage. Shut it down.

Ich hatte es auf dem Twitter gesehen, wo viele dem deutschen Bundes­kanzler huldigten, weil der angeblich mit seinen profunden Mathekennt­nissen nur so um sich haute, daß den Viertklässlern die Münder offen stehen blieben.

Ich nahm diese Blödeleien als willkommenen Anlaß, zwei längere Schrif­ten anzufertigen, die die Stotterei der Bundesmutti in ein anderes Licht rücken.

“Schon wenn wir darauf kommen, dass jeder 1,1 Menschen ansteckt, dann sind wir im Oktober wieder an der Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitssystems mit den angenommenen Intensivbetten”, sagte Merkel. “Wenn wir 1,2 haben, also jeder steckt 20 Prozent mehr an, also von fünf Menschen steckt einer zwei an und vier einen, dann kommen wir im Juli schon an die Belastungsgrenze unseres Gesundheitssystems”, so die Kanzlerin weiter.

Ähäm. Das ist nichts weiter als das, was in einem Papier von Dr. Matthias an der Heiden und Dr. Udo Buchholz Ende März geschrieben stand.
Die Modellierung zeigt sehr anschaulich, dass eine ungebremste SARS-CoV-2-Epidemie unter den gewählten Annahmen, unabhängig von einer gewissen vorbestehenden Immunität in der Bevölkerung und einer möglicherweise bestehenden Saisonalität spätestens im Herbst oder Winter 2020 zu einer hohen Krankheitslast in der Bevölkerung führt. Die größte Herausforderung besteht prinzipiell in der Gefahr, dass eine sehr große Zahl von Menschen gleichzeitig erkranken könnte und damit die verfügbaren Bettenkapazitäten sehr deutlich übertroffen würden.
Modellrechnungen zu Virenepidemien sind weitaus komplexer als das im folgenden dargestellte einfachste aller Beispiele. Die Modelle haben auch bisher nichtmal annähernd den korrekten Verlauf der Epidemie abbilden können, egal wer wo und wie mit welchem tollen Computer auch gerech­net hat. Das ist wie bei der Klimanersekte. Die haben auch tolle Computer aber keine guten Programme, das Klima zu modellieren. Jedenfalls noch nie so, daß es wenigstens annähernd stimmt.

Und wieder einmal würgt Merkel jede Diskussion ab, bevor die überhaupt begonnen haben. Die mag den Söder absolut nicht leiden. Sehr schön. Ich kann den auch nicht ab, aber in der Rolle des Merkelnervers schon.
„Öffnungsdiskussionsorgien“

Machtworte wie gegen diese „Diskussionsorgien“ – oder zuletzt die „unverzeihliche“ Ministerpräsidentenwahl in Erfurt – haben immer einen ähnlichen Zweck wie das Knurren des Alphatiers im Rudel an der erlegten Beute: Wagt es nicht, mir in die Quere zu kommen, ich fresse zuerst.
Nun wissen also alle in der CDU mal wieder, wer die Chefin ist. Armin Laschet zum Beispiel, der versucht, sich vorsichtig als Lockerungs­po­li­tiker zu positionieren. Diese Kanzlerin jedenfalls offenbart uns in dieser Krise, dass sie ganz und gar nicht vorhat, sehr bald von der Macht zu lassen.
Das Thema Bundesdomina ist heute gar nicht dran. Das Thema ist ihre Matheschwäche.
Wolf-Dieter Busch am April 18th, 2020 2:16 pm

@Die Anmerkung – Danke, hat gut getan. In einem Punkt jedoch Korrektur:

Merkel ist rhetorisch eine Schlaftablette.

Das ist sie nicht! Sondern ein Brechmittel.
Mit den beiden Aussagen hat Merkel gar nichts erklärt, sondern wieder nur eine Drohkulisse aufgebaut, damit die restriktiven Maßnahmen nicht Knall auf Fall wieder aufgehoben werden müssen, denn das wäre das Eingeständnis, einen schweren Fehler begangen zu haben.

Von Formeln hat sie keine Ahnung, hat diese auch nicht erklärt, sondern den bei ihr beliebten Nebel des Grauens als Grundlage ihrer Beschäftigung dargestellt. Von Arbeit, Tätigkeit oder Wirken mag ich bei der Frau nicht schreiben wollen.

Mathe ist immer konkret und nicht angenommen. Angenommen, Merkel ist strohdoof, was dann?

Was sind angenommene Intensivbetten? Die Zahl der nicht reklamierten. Die anderen gingen wegen Mängeln zurück?

Machen wir es doch ganz einfach mit der Zinseszinsformel, ersatzweise dem Reiskornproblem auf dem Schachbrett. Beides Exoponentialfunktionen.

http://www-hm.ma.tum.de/ws1213/lba1/erg/erg07.pdf

Infizierte=Anfangsinfizierte*(1+0,1)^Infektionszyklen

Anfangsinfizierte ist Wurscht, können wir 1 nehmen. Infektionszyklen ist die Zahl der Iterationen. Dauert eine Infektion 12 Stunden, bis der nächste präpariert ist, dann sind es bis Mitte Oktober ca. 360 Infektionszylen. Dauert es einen Tag pro Infektion, sind es 180. Mit der Zahl rechnen wird jetzt.

Nimmt man die Werte oben, so hätten wir im Oktober rund 28 Millionen Infizierte. Das ist der günstigste aller Fälle. Hätte hätte, wo ist die Fahr­rad­kette? Diese 28 Mio sind aber immer noch ein stückweit von der Durch­infizierung der Bevölkerung entfernt, denn die wäre doppelt so hoch, etwa knapp 60 Millionen. Dafür bräuchte es allerdings nur 8 Zyklen mehr, also 188. Das ergäbe 60 Mio. Infizierte.

Warum verhält sich das Virus schon jetzt nicht so, wie von allen Politikern versprochen, sprich, warum ist der Verlauf der Epidemie ein völlig ande­rer als der erzählte? Die Epidemie verläuft wie alle anderen vorher auch und bricht einfach so ab, Puste ausgegangen.

https://www.welt.de/vermischtes/live206935325/Corona-live-Helmholtz-Forscher-Lockerung-ist-epidemiologisch-falsch.html

https://www.achgut.com/artikel/bericht_zur_coronalage_15.4.2020

https://www.achgut.com/artikel/der_lockdown_ist_nahezu_wirkungslos_eine_beweisschrift

Ich erinnere daran, daß uns Merkel eine Infektiosrate von 60 bis 70% aufschwatzen wollte. Von der ist nichts mehr zu hören, seit wir noch meilenweit von dieser utopischen Zahl entfernt sind.

Tagesaktuell sind 131503 Infektionen bekannt.

https://www.bild.de/ratgeber/2020/ratgeber/coronavirus-aktuelle-zahlen-infektionen-intensivbetten-muessen-ab-heute-gemeldet-werden-69349102.bild.html

Dreist, wenn ich 1 Mio. annehme, was realistischer wäre, kann ich das nicht, da man eben nur mit bekannten Zahlen rechnen kann. Alles andere ist die Suche Indiens im Nebel auf unbekanntem Meer.

Das Virus verhält sich epidemisch momentan wie alle anderen bisher be­kannten Viren auch, keinesfalls pandemisch, mit einer einzigen Ausnah­me, die früher auch kulant wegignoriert wurde, als es noch ging. Es laufen in kurzer Zeit sehr viele Schwerstverläufe auf, die nach heutigen Stan­dards einer intensivmedizinischen Betreuung bedürfen. 2017/18 hat man den Anfall auch bewältigt und 30.000 Tote klaglos hingenommen. Da hatten sie den Impfstoff massiv verkackt.

Bis zu den 30.000 Toten ist heuer noch ein weiter Weg. Es gibt viel zu tun. Stecken wir uns an.

Nein, Merkel labert einfach nur das Zeug runter, was man ihr auf den Sprechzettel geschrieben hatte oder worin man sie kurz vorher briefte. Sie hat es nicht verstanden und demzufolge auch nicht erklärt. Im einfachsten aller Fälle fehlen nämlich noch zwei Variablen. Bei 28 Mio infizierten Menschen und 5% Schwerstverläufen, das scheint der Konsens derzeit zu sein, liegen wir bei etwa 1,5 Mio. Intensivbetten an einem Tag. Jetzt kann jeder selber ausrechnen, wieviele das über 2 Monate verteilt bei 14 Tage Liegezeit an Fällen wären. Merkel jedenfalls kann es nicht.

Zum update Guardian.

Natürlich schreiben die Mist, weil sie als Propagandisten und Ideologen die feuchten Träume der Brexitverlierer und von Labour bedienen müs­sen, da ihnen die Gestalt von Boris Johnson als direkter Nachfahre des Teufels erscheint.

Dreist wenn Merkel die Gesetze formaler Logik kennen täten würde, ist daran heftig zu zweifeln. Dann würde sie diese auch anwenden. Macht sie nicht. Logische Ketten brechen bei ihr bereits ca. ungefähr bei der Hälfte des Satzes, da sie nicht in der Lage ist, stehend freihändig zu argumen­tieren. Ablesen kann sie auch nicht. Das ist noch gruseliger. Schnell ist sie ebenfalls nicht, dafür bestimmt. Das stimmt.

Was Merkel gestern gemacht hat, sie hat sich mit 80 Millionen Dumm­deut­schen verkumpelt, die genauso wenig Ahnung von Mathe haben wie sie auch. Sie hat rumgekumpelt, die Dummen an die Hand genommen und ihnen gesagt, so meine lieben Kinderlein, es geht wieder aufwärts. Irgendwann. Sie hat nichts weiter gemacht, als Trost gespendet, wie es ein ausgebiildeter Protestant nunmal gelernt hat. Die Entscheidungen müssen eh in den Bundesländern getroffen werden.

Der Guardian taugt auch nur noch dazu, fish and ships einzuwickeln. Die sind stocksauer, weil sie mit Johnson einen eloquenten freihändigen Red­ner haben, der mitzureißen weiß. Seine Rede nach der Entlassung aus dem Krankenhaus war ein Meisterstück. So wie es Trump seine Reden sind. Das schöne an der Guardianbehauptung: Kein Brite wird deren Wahr­heitsgehalt jemals prüfen. Nur wenige wissen, daß der Guardian hier lügt, auf daß die Hochwassertore der Themse geschlossen werden müssen, so viel Welle machen diese Schlingel.

Merkel ist rhetorisch eine Schlaftablette. Das wissen alle und man muß da auch nicht drumrum reden.