14. Mai 2020

Wetzel auf Wahrheitsdroge



Donnerlittchen, da staunste, was ACDC an workout hergibt.

Wolf Wetzel wie so oft in seiner unnachahmlichen Art, einen kapitalen Fehler gleich in der Überschrift zu publizieren.
Corona-Maßnahmen: Fehlende inhaltliche Auseinandersetzung
Es gibt mehr als genug Wortmelder, die sich inhaltlich sehr wohl und sehr genau mit den Corona-Maßnahmen auseinandersetzen, nicht zuletzt die vielen Demonstranten aus allen Bevölkerungsschichten.

In einem zu lang geratenen Artikel hat Wetzel jedoch wenige duskutierenswerte Weisheiten unterbringen können, als da wären:
Das (regierungsnahe) Lager vereint alle Parteien im Bundestag, ob als Regierungs- oder als Oppositionspartei. Es reicht von der Partei DIE LINKE, über die SPD, die CSU/CDU bis hin zur AfD.

Diese handverlesenen "Demonstrationen", wenn man sich daran nicht gewöhnen will, sind keine Demonstrationen der TeilnehmerInnen, sondern eine Demonstration der Polizeigewalt, der Staatsgewalt. Mittlerweile versammeln sich auch Tausende, missachten das Abstandsgebot, drängen sich aneinander, ohne Mundschutz - und die Polizei sieht zu.

Es kursieren Begriffe wie "Ausnahmezustand", "Hygienediktatur", "Ende der Demokratie" bis hin zum "Staatsstreich". Das bringt das erste Lager in Wallung - über alle Parteigrenzen hinweg: Sie werfen ihnen vor, "Verschwörungstheorien" zu verbreiten. Das ist nicht besonders originell und auch ziemlich langweilig. Der zweite Allrounder-Vorwurf besteht darin, den Unangepassten vorzuwerfen, dass sie eine "Querfront" bilden würden.

Dieser Vorwurf macht die Auseinandersetzung mit der vorgetragenen Kritik zur Nebensache. Das "Argument" ist die Kontaktschuld, also mit wem "zusammen" dieser Protest artikuliert wird. ... Damit ist die Auseinandersetzung um den Inhalt der Kritik vom Tisch.

Was in diesen Corona-Tagen passiert, ist keiner "dunklen Hand" geschuldet. Das parlamentarische System selbst ist der Ort des Geschehens. Es hat sich selbst entmächtigt.

Der Vorwurf des "Staatsstreiches" suggeriert einen Putsch, die "kriminelle" Beseitigung einer Opposition, einer Macht, die man mit den bestehenden Mitteln nicht ausschalten kann. Aber davon kann doch nicht die Rede sein! Wie beschrieben gab es institutionell gar keine Opposition, die man kaltstellen musste. Die Verschiebung bisheriger "Gewaltenteilungen" an den Rand eines "souveränen Ausnahmezustandes" (Carl Schmitt: Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet) hatte die Zustimmung von Regierung und Opposition.

Solange die Linke nur auf den (richtigen) Abstand achtet, und nicht alles dafür tut, das Gemeinsame stark und bezaubernd zu machen, wird sie als Linienrichter bald in einem leeren Stadion auf die Einhaltung der Regeln achten.
Soweit, so richtig. Die gewählten Volksverterer haben sich selbst ent­machtet, kommen ihrer Aufgabe als Parlamentarier nicht mehr nach. Sie befinden sich in tiefer Illegalität und warten ab, nis die Zeit kommt, in der man die Klappe wieder anstrengungsfrei aufreißen darf. Ein eigenes Angebot zum Umgang mit der Grippe: Fehlanzeige in alle politischen Lagern. Eine solche Linke ist wie die AfD natürlich völlig überflüssig, da sie tief im Anal von Merkel steckten Oder in jenem Spahns. Das sollen die sich je nach Präferenz aussuchen.

Wie immer hat Wetzel den eigentlich Gag in seiner Schrift verpeilt.
Das wirklich Gefährliche ist jedoch, dass man die AfD damit geradezu ermutigt und eingeladen hat, auf dem Weg weiterzumarschieren, ihre postfaschistischen Ideen umzusetzen. Denn wenn die AfD morgen gefragt wird, ob sie die bestehende Ordnung, die Verfassung respektiere, dann muss sie sich gar nicht mehr verstellen und kann breit grinsend antworten: Aber ja, wir respektieren die Verfassung, so wie ihr auch.
Das heißt defacto, daß wir bereits heute den postfaschistischen Zustand haben, den wetzel erst die AfD herbeiführen lassen will. Seitens Merkel und ihrer Satrappen wwird durchgehitlert. Mehr ist in den letzten 8 Wochen politischen Versagens nicht passiert. Und die Linken hitlern mit.

CharlosMolinero 12.05.2020 10:16
Die Linke kann nichts machen, da sie leider
bis zur Hüfte im Anus von Klerikalfaschisten steckt.
Captain Data 12.05.2020 10:25
Die Linke macht sich lieber gemein ...
... mit einer Regierung, die zu "notwendigen" faschistoiden Maßnahmen greift, als mit dem gemeinen Bürger, wenn der in Sichtweite eines AfD-Abgeordneten steht.
Frank_Stone 12.05.2020 10:41
Wo ist denn die Linke, zu der Du noch aufschauen kannst?

Das Hauptproblem der Linken ist doch des, daß sie nur noch affektiert auf die Aktionen von AfD und Pegida reagiert, anstatt offensiv und eigenständig ihre Themen zu vertreten. Themen, die bei der Linken nicht wirklich vorhanden sind und falls doch Ottonormal eher in die Arme der AfD treiben. Die Linke ist allenfals noch zum Büttel und Marktschreier altersschwacher und geldgeiler Oligarchen verkommen.
CharlosMolinero 12.05.2020 10:31
Re: Die Linke kann nichts machen, da sie leider

Richtig, die Linke welche sich um die Ideen der Aufklärung usw. bemüht, die ist schon länger verschwunden, geblieben sind Speichellecker autoritärer Systeme und, eigentlich vollkommen absurd, Freunde und Förderer der Volkskrankheit "Religion". Eigentlich mehr Gestalten die man bei Opus Dei oder DITIB usw. verorten muss.