3. November 2020

Snowden hat Assange verstanden



AC/DC - Shot In The Dark (Official Video)

Weiß jemand, warum ich das Liedgut gefühlt schon 3.297 mal gehört habe?

Erst kürzlich erhielt Snowden eine zeilich unbefristete Aufenthaltser­laubnis für das große russische Reich. Nun will er das Sahnehäubchen oben drauf, die russische Staatsbürgerschaft. Ob er auch stolzer russe werden will, das sei dahingestellt.
After years of separation from our parents, my wife and I have no desire to be separated from our son. That's why, in this era of pandemics and closed borders, we're applying for dual US-Russian citizenship.
Die russiche Staatsbürgerschaft ist allemal um Welten besser als ein shot in the dark.

Jetzt kommt es ein wenig zu drick aufgetragen.
Ferner betonte Snowden, dass er und seine Frau Amerikaner bleiben und ihren Sohn gemäß den amerikanischen Werten, darunter auch der Meinungsfreiheit, erziehen würden.
Thomas Röper
Es mag für den „normalen“ Deutschen, der von den „Qualitätsmedien“ ständig hört, in Russland herrsche Zensur, ungewohnt sein, das zu lesen, aber es stimmt tatsächlich. In Russland gibt es keine Zensur und schon gar nicht im Internet. In Russland gibt es einen Paragrafen gegen Extremismus (in Deutschland würde man Volksverhetzung sagen), in dem geregelt ist, was man nicht sagen darf, egal ob im Netz, in einer Zeitung, im Fernsehen oder in der Öffentlichkeit. Die Bestimmungen des Paragrafen sind weitgehend ähnlich, wie die Bestimmungen des entsprechenden Paragrafen in Deutschland.

Außerdem darf man in Russland, wie in Deutschland auch, niemanden bewusst verleumden.

Darüber hinaus ist die Meinungsfreiheit in Russland aber unbegrenzt. Es gibt keine Regeln über „Hate Speech“ oder Political Correctness, es gibt keine Anwälte, die sich auf Abmahnungen spezialisiert haben und damit kleine Blogger ruinieren können. All das gibt es in Russland nicht.
Sag ich es mal auf das einfache heruntergebrochen. Snowden hat die an Julain Assange exerzierte Folterlektion begriffen. Es ist sinnlos, den Demokratien und rechtsstaaten zu vertrauen. Aus den USA und Groß­britannien kommt das Signal, daß sich jedwede publizistische Tätigkeit ausschließlich an den Interessen der Geheimdienste der USA auszurichten hat. Das hat auch Glenn Greenwald jüngst erfahren müssen, als ein Artikel über die kriminellen Machenschaften des Biden-Clans in The Intercept von ihm höchstselbst geschönt werden sollte. Greenwald zog die Reißleine und sagte leckt mich zum Abschied.

Es ist ein jämmerliches Zeichen deutscher Politik querbeet durch alle politischen Parteien, daß sich niemand für die Freilassung von Assange einsetzt. Gut zu wissen, woran man mit dem deutschen Rechtsstaat und den Appellen in Gottvertrauen in ihn ist. Im Arsch. Bei unanständigen Vertretern des Volkes.