11. September 2021

9 Eleven - das Fehlen von Freiheit erleben

Ich könnte heute "Imagine" einbinden, jenen Kultsong, der nicht totzukriegen ist, wohingegen die westliche Freiheit längst mausetot ist. Um 14 Uhr, dem Beginn der islamischen Terroranschläge, wird heute eine hundertste Inkarnation publiziert.

Ich könnte auch Jealous Guy einbinden.

Bryan Fitzpatrick vor 9 Monaten

I like this better than "Imagine".

Stattdessen nehme ich I Don't Wanna Be A Soldier, Mama.

Sebastian Bauer

Früher fuhr man eventuell in die „Dritte Welt“, damit die Kinder lernen, dass die Freiheiten, die sie haben (materielle und gesellschaftliche), nicht überall selbstverständlich sind;

Heute, im Jahre 2021, reicht es, nach Deutschland zu fahren.

Bin Laden, der Sieger

Heute feiert die Welt den 20. Jahrestag des Teppichmesserattentats. Die einen so, die anderen so.

Was nützt ein Zwei-Prozent-Ziel beim Wehretat, auch wenn es um 50 Milliarden geht, gegen ein Küchenmesser, einen Lieferwagen oder einen Lkw? Je suis, nickte man sich anfangs noch zu, die Herren der Welt untergehakt in einer Pariser Seitenstraße, ein Zeichen für die Kameras. Später übernahm die Verleugnung: Das Offene wurde abgepollert, als größte Gefahr galten nun Meinungsäußerungen im Internet. Jeder kantige Facebook-Post ein Bombenanschlag, der mit Überwachung, Verfolgung und Bestrafung einzuhegen ist.

Fest steht jedenfalls, dass wir uns unsere Art zu leben nicht vom Terror zerstören lassen. Der Sieg ist unser, immer, und was zu diesem Drehbuch nicht passt, darf weggelassen werden. Es geht darum, denen, die nicht dabei waren, die ganze Geschichte in leichter Sprache zu erzählen, eine möglichst überschaubare Story soll es sein, mit Gut und Böse und nichts dazwischen, das da war, kompakt und auch für kommende Generationen leicht zu begreifen.

Das genaue Gegenteil von 20 Jahren Terrorbilanz, wobei Merkel 16 Jahre davon für sich in Anspruch nehmen darf, diskutiert John Kornblum, dazumal Botschafter, für Austs Schmierblatt, für den Stuß völlig überteuert hinter einer Bezahlmauer. Zurecht, denn dafür zahl ich nicht.
Und in einem seltenen Fall von Übereinstimmung mit seinem Vorgänger ging Biden sogar noch einen Riesenschritt weiter und erklärte, es werde nach Afghanistan keine amerikanischen Militärinterventionen mehr geben. Niemals.

Mit dieser Erklärung wird der 20. Jahrestag der Anschläge in New York selbst zu einem historischen Wendepunkt. Es ist das Versprechen, fast 75 Jahre aktiven Militär-Engagements Amerikas zu beenden, von Berlin und Korea bis Vietnam und Afghanistan, als Garant der demokratischen Weltordnung.

Endlich wird Friede, Freude, Eierkuchen für alle. Gotte segne die Dummen.