20. Oktober 2021

das Krankenhaus am Rande der Stadt: Corona

Die Leichenabteilung ist sicherheitshalber am Ende des Geländes, in einem separaten Trakt. Damit die Leute an der Triage gleich am Anfang wissen, wohin sie wen einsortieren müssen, erfolgte ein Abstrich. Ich wies die abstreichende Schwester darauf hin, daß sie es moderat erledigen möge, wenn sie das Geburtstagsessen nicht interessiert. Sonst kann es passieren, daß ich es ihr präsentiere.

Sie kennt sich da inzwischen aus, meinte sie, fummelte ein bißchen in Mund und Nase rum, um genug Sekret für die Corona-Analyse abzugreifen. Dann fummelte sie mir noch im Schritt für andere Erreger herum. Außerdem wurde noch ein Blutbild erstellt.

Bei Danisch lief das anders.

Die Laborantin winkte mich gleich rein, die hatte nichts zu tun. Äußerst freundlich und erklärreich, aber es fühlte sich an, als würde sie mir das Wattestäbchen durch die Nase bis in den Zwölffingerdarm schieben, die Magenspiegelung gleich miterledigen und den Blinddarm durchputzen. Ich hab erst mal drei Minuten gebraucht, bis ich mich davon wieder erholt hatte, die Augen tränten.
Da muß er durch, wenn er nach Dubai will.

Am letzten Tag das gleiche Procedere. Als der Doktor mir die Entlassungspapeire nebst Rezept überreichte fragte ich, wo der Blutbefund sei. Meinte er, der ist unwichtig, die Werte sind alle in Ordnung, sonst hätte wir sie nicht entlassen, und Corona haben sie auch keins, sonst lägen sie auf einer anderen Station.

Fällt mir nur die Hexe aus der Aufnahme auf, die auf's Zimmer kam, um die rechtlichen Papiere in fünffacher Duchschrift abzeichnen zu lassen. Sie frug, warum ich keine Maske trage, ob ich befreit sei. Im Krankenzimmer trug niemand Maske. Niemals. Nur die Bediensteten des Krankenhauses selber. Sie wies mich darauf hin, daß sie Wert darauf lege, daß ich inn ihrem Beisein eine Maske aufzuziehen habe. Ergo wuchtete ich den Lappen halbachtmäßig auf die Nase.

Die meisten Angestellten sahen das mit der Maske entspannt, setzten die zuweilen sogar ab, wenn sie im Zimmer waren, weil auch ihnen das Zeug lästig ist.