3. Oktober 2023

zum Tag der BRD: wer die Geschichte schreibt, der bleibt

Schneider One Hybrid C
Stabilo Worker fine 0,3
Uni-Ball Eye fine aka Mitsubishi UB-157
Schneider Rollerball Patrone ergonomisch
Uni-Ball Eye micro aka Mitsubishi UB-150
Pelikan Tintenroller Patrone ergonomisch
Faber-Castell Ecco Pigment 0,05
Friction Pilot mit 0,5 bzw 0,38
Uni-Ball Air micro (leider ohne micro) aka Mitsubishi UBA-188EL-M
Uni-Ball Signo DX 0,38 aka Mitsubishi UM-151

mahnende Worte zum Einheitstag

Wer die Geschichte schreibt, ist deren Sieger, nicht, wer Geschichte macht. Deswegen boomt in der BRD nur noch das Relotiusfach.

Keine Atempause, Geschichten wer'n erdacht. Wir bleiben dran.

Deswegen habe ich mich in die Schreibenene begeben und eine Auswahl jener Werkzeuge getestet, mit denen die erdachte Geschichte der BRD zu Papier gebracht werden kann.

Schreiben und die dazugehörigen Schreibgeräte lassen sich nicht objektiv testen. Schreiben können ist eine viel zu individuelle, über Jahre und Jahrzehnte in die Körpermotorik und Feinmotorik eingeschliffen, als daß es da objektive Vergleiche zwischen zwei Menschen oder Schreibgeräten geben kann, Schnellschreiben mit der Schreibmaschine mal ausgenommen. Und natürlich die Fläche (Strichlänge mal Strichbreite), die pro Mine oder Patrone zugekliert werden kann. Die Strichlänge kann da schon mal mehrere Kilometer betragen.

Ich habe u.a. wesentlich diese Seiten nach Informationen geplündert, was denn aktuell der Stand der Dinge ist. Das Bild wurde gescannt und mein neuer Lieblingsstift unten rangepappt, da ich den verlegt hatte.

https://schreibkultur.net
https://klausurenstift.de
https://www.penexchange.de
Minen

So kam es, daß ich umherzog und diverse Schreibwarenläden in Berlin um das eine als auch andere Gerät erleichterte. So fand auch wieder ein Pilot Friction in meine Sammlung, mit dem ich lange geschrieben hatte, aber viel zu kurz, da die Reichweite der Mine bescheiden war.

Meine drei bevorzugten Schreiber der letzten Jahre waren ein Parker mit Standardgroßraummine, ein Bleistift mit harter Mine (noch aus DDR-Zeiten) und ein Uni-Ball (UB-157 black dokumentenecht), der als fine bezeichnet wird, so feine Linie dann doch nicht zeichnet.

Für meine Schreibübungen habe ich noch zwei Füllhalter mit einer Patrone aufmunitioniert, da ich jahrzehntelang mit Füller geschrieben habe. Mein guter alter Markant 7720 könnte heute noch um die 50 Ocken abwerfen,schreibt aber wie eh und je und zuverlässig. Dr.John Campbell hatte seinen Füllhalter auch mal zum Thema in einer Sendung gemacht, weil ganz viele Zuseher das Teil inzwischen als Kultfüller betrachteten und ihn haben wollten.

Die beiden Füller (Schneider und Pelikan) haben eine befremdlich anmutende Ergonomie, sind Schulfüller, für erwachsene Menschen mit jahrelang trainierter Motorik eher nicht geeignet. Für grobmotorische Buam und Madels können die durchaus das richtige sein. Zumindest weiß ich von einem Kind, das nur mit dem Typ Füller vernünftig schreiben kann. Mit jedem Patronenwechsel wird auch die Schreibkugel gewechselt, da sich das Tintensystem und die Kugelspitze auf jeder Patrone befinden. Die Patronen beider Füller sind wohl kompatibel. Der Strich ist sehr dick, dafür wendet man kaum Kraft auf, den zu Papier zu bringen.

Desgleichen für die beiden Tintenroller (Schneider und Stabilo). Die liegen besser in der Hand, leisten beide das gleiche, haben einen deutlich dickeren Strich als 0,3mm, wie beworben, und täten in vernünftiger Aufmachung was hermachen, auch wenn sie nicht ganz so billig aussehen wie die Uni-Ball-Stifte. Ihr Strich ist auch sehr sanft aus dem Gerät fließend und in der Farbe blau akzeptabel. Ich kann die sehr wohl empfehlen, wobei mir der Schneider besser gefällt.

Der Uni-Ball in schwarz (dritter von oben) war seit Jahren mein Standardschreibgerät, seit ich meinen alten Friction Pilot weggeschmissen hatte. Ich weiß gar nicht warum, gab ja keinen Grund, außer daß der relativ schnell leer geschrieben ist. Ansonsten ist der seit Jahren ein sehr bewährtes Schreibgerät für Kinder und Erwachsene, zumal sich die Minen unterschiedlicher Stärke und Farbe nachkaufen lassen.

Der Faber-Castell 0.05 ist der feinste Feinschreiber in der Sammlung, dokumentenecht und muß da zum Einsatz kommen, wo viel filigrane Schrift auf kleinstem Raum untergebracht werden soll. Das muß man dann können. Er ist eher kein Schreibgerät, sondern Zeichenutensil. Wer es drauf hat, kann mit einem Arsenal unterschiedlicher Strichstärken Klasse Zeichnungen anfertigen.

Und dann sind da noch dreimal Uni-Ball, der tiefblaue zwischen den beiden Tintenroller (Patrone) und die beiden letzten. Alle drei halte ich für besser als die deutschen Produkte. Wer einen Tintenroller sucht, ist mit denen besser bedient als mit Schneider oder Stabilo. Beim UNI-Ball Air ist kein micro drin, auch wenn es drauf steht, der schreibt aber so sanft und leichtlaufend wie die beiden Patronenroller.

Der UM-151 ganz unten hält die 0,38 mm ein und ist mein neues Standardschreibgerät, da ich damit sehr fein und sauber schreiben kann, was wohl an der Gel-Mine liegt.

Je dicker der Strich, desto eher die Neigung zum Hinschmieren, wobei keines der von mir getesteten Geräte schmiert.

Und so kam ich also auf die Idee, nach einem edlen Schreibgerät für die Mine des UM-151 zu forschen.