Der Sachstand nach Interpretation bildgebender Verfahren ist einfach. Rotationsmanschette gerissen, Entzündung des Gelenkknorpels und hochgradiger Anriß der oberen Schultersehne aka Bizeps funktioniert nicht mehr, wie er funktionieren soll.
Nun zu uns Deutschen. Einen Termin beim Orthopäden gibt es erst im Januar, der einen Blick drauf werfen soll, oder auch zwei, ob es operationspflichtig ist. Die morschen Knochen könnte man leimen, mit Knochenleim oder so, die Sehne mit Dederon oder so wieder flicken. Womöglich.
Womöglich heilt der heiße Scheiß aber auch so ein wenig zum Guten, indem ich bis dahin die Ruhe bewahre.
Schmerztherapie ist schwierig, da Non-Steroide ausfallen, Paracetamol nur dem Apother hilft, der es verkauft und hochdosiertes Kortison zur Entzündungshemmung aus anderen Gründen nicht gegeben werden sollte. Metamizol kommt wegen der Gegenanzeigen nicht in Frage. Da sollte man bei der Apotheken Umschau und allen anderen abschreibenden Internetmagazin_Innen die aktuellen Beipackzettel gründlicher studieren und wenigstens korrekt abschreiben. Ich bin auch immer wieder erstaunt, was Ärzte so alles nicht über Standarddrogen wissen.
Was halbwegs hilft, aber tüdelig macht und einen auch etwas abwesend werden läßt: Ortoton (Methocarbamol) = Muskelrelaxator + Paracetamol. Nur Radeln sollte man unter dieser Pillengabe nicht, da es an frühere Zeiten erinnert, als man leicht beschwingt und was kostet die Welt durch die Landschaft fuhr. Das hat unterm Strich die gleiche Wirkung wie die Politik auf die Bundeswehr: bedingt einsatzfähig.
Da ich weder Unfall, auch keinen Sportunfall, hatte, mit niemandem zusammengstoßen bin, höchstens angeeckt, nicht hingefallen usw., kommt nur eine Ursache in Betracht: Verschleiß des Schultergelenks durch übermäßigen Gebrauch bzw. altersgerechter Verschleiß. Gerecht ist es nicht, ist aber so.
Die kommende monatelange Ruhe gönne ich mir. Zu lesen ist mehr als genug vorrätig, und die Snooker-Saison läuft mit wenigen Unterbrechungen bis Anfang Mai durch.
Vergleichendes Lesen will gelernt sein.
Nur bei der zweiten Beschreibung sind die Formulierungen exakt, obwohl es der gleiche Scheiß ist. Sollte man als Patient wissen, wenn man nicht eines Tages beim Doktor der Länge nach aufschlagen und so rausgetragen werden will.
[update 09:45 Uhr]
Selbstverständlich könnte ich mich eines Freitags Abend wegen starker Schmerzen in der Schulter auf der Rettungsstelle eines Krankenhauses einfinden, dort sogar als Notfall angenommen werden. Dann durchlaufe ich die technische Diagnostik, die Diagnose mehr oder weniger bestätigt und bin binnen 3 bis Tagen operiert. Das täte es beschleunigen, zum Preis einer OP, die fifty-fifty gar nicht nötig ist.