Ich habe leider keine Zeit, "Freiheit", die Autobiografie von Angela Merkel zu lesen. Ich lese immer noch "Frieden" von Dschingis Khan, "Menschenwürde" von Adolf Hitler, "Bescheidenheit" von Napoleon, "Loyalität" von Brutus, "Egalité" von Marie Antoinette, "Gnade" von Ivan dem Schrecklichen, "Treue" von Henry VIII, "Rationalität" vom Papst, "Understatement" von Donald Trump, "Shy" von Meghan Markle und "Nüchtern" von Harald Juhnke.Wolfgang Herles
Den Immer-noch-Merkel-Adoranten ist nicht zu helfen, wenn sie nach höchstens hundert Seiten stecken bleiben. Wahrscheinlich handelt es sich um den ungelesensten Bestseller der Saison, also um ein ebenso gedanken- wie nutzloses Weihnachtsgeschenk. Mir wäre es peinlich, das Teil unter den Baum zu legen oder gar auf dem Tisch liegen zu lassen. ... Mein Rat: Es lohnt sich nicht einmal, das Werk zu klauen.Ick wunda ma üba janüscht mehr.
Ich konstatiere die Chuzpe, die deutschen Christen mit einer Buchgrätsche in den Vorwahlkampf zu führen. Ich konstatiere, daß das genau anderthalb Tage auch sauber funktionierte. Danach schwappte der endlose Strom geistloser Schmierereien ins Leere. Es hatte sich ausgebucht.
[update 04.12.2034, 11:00 Uhr]
[update 04.12.2024, 19:00 Uhr]Amazon schaltet plötzlich Rezensionsfunktion für Merkel-Biografie ab
Als Bundeskanzlerin konnte sie ein missliebiges Buch öffentlich ungelesen abkanzeln. Doch wehe, Amazon-Kunden wollen dies mit ihrem gedruckten Lebenswerk tun. Denen musste ein Riegel vorgeschoben werden.Ich habe Angela Merkels Buch nicht gelesen.
Nun ist sie selbst mit einem Buch auf dem Markt, das ein Bestseller werden soll. Als "nicht hilfreich" gelten diesmal allerdings Bewertungen der Amazon-Kunden, vor allem jener, die – wie weiland die Kanzlerin – das Buch auch ohne es selbst gelesen zu haben, nur aufgrund von Vorabdrucken und Ankündigungen für nicht lesenswert erklärten.
Übrig bleibt nur die Botschaft: Amazon-Kunden wird es nicht gestattet, sich zu dem Merkel-Buch nach Merkel-Art zu äußern.
