
Gastbeitrag von Chantalle-Marie, die nicht für die Apotheken Umschau schreibt Wenn man den Medikamententest selber durchführt, den die Pharmamafia nicht leistet, oder nicht leisten kann, weil sie es nicht will, dann ist man auch für dessen Design verantwortlich.
Es geht wesentlich um die Frage, wann welcher Bestandteil eingenommen wird, um die optimale biochemische Wirkung zu erzielen.
Das Einnahemeschema ist eventuell auf der Packungsbeilage enthalten, oder es wird vomn Arzt festgelgt, wie bei mir, der meinte, ich kriege das schon raus, was am besten für micht ist.
Bei modernen Pillen ist das ja im Grunde egal, die haben in der Regel eine Wirkdauer von guten 24 Stunden, bis die nächste Portion in den Rachen geworfen wird. Da muß man nicht weiter nachdenken. Tut man es doch, kommt man sofort auf die Idee, den einen oder anderen Bestandteil zu einer anderen Tageszeit einzunehmen als am frühen Morgen. Man kann Drogen ja auch am Abend reinpfeifen. Oder aufteilen und die Häfte früh, den Rest am Abend, oder das wiederum umgekehrt, die andere Hälfte früh und die eine abends.
Dabei stellt sich dann raus, daß die pauschale Aussage von der Anwendung einmal täglich gar nicht mehr so stimmig ist, denn teilt man die Drogen auf und nimmt sie früh und abends, dann ergibt das unterm Strich den besten Wohlfühlfaktor, alles früh die beste Leistungsfähigkeit, alles abends eine angenehme Nacht. Nur früh und abends vertauscht, das ist so lala, das ist die schlechteste der vier Möglichkeiten.
Die Herstellerangabe einmal pro Tag, egal wann, ist also unterm Strich eine billige Ausrede, da das beim Zulassungstest nicht mit getestet wurde, da unbedeutend war. Es ist aber bedeutend, wenn ein bestimmtes Therapieziel im Fokus steht.
Es gibt auch genügend Medikamente in der Wildnis, da wird das gleich mit angesagt, wann in welcher Dosis die zu nehmen sind, weil man es da weiß und wissen wollte oder durch Tests herausgefunden hat. Dann steht es explizit dabei, z.B. morgens zum Frühstück mit der Nahrung und reichlich Flüssigkeit. Oder eben abends vor dem Schlafen gehen, aber nur eine halbe Tablette.
In ein paar Wochen ist Ende Gelände und der Doktor trifft seine Entscheidung, was er auf das elektrische Rezept raufdrischt. Keinesfalls mehr das, was mal war. Da war das Versprechen des Herstellers drei Stufen zu großmäulig. Es wird in der Praxis nicht erreicht.
Weil die Zulassungspraxis von Drogen in der BRD höchst mysteriös und undurchschaubar ist, wundert mich nicht, daß der letzte Test mit einer Packung aus Griechenland stattfindet, der man deutsche Lesehilfen beigelegt hat.