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7. Oktober 2013

Die Anmerkung in Lederlosen

Barfußshuhe / barefoot shoes
Foto: oben Joe Nibmle Trekking-Shuh, unten Merrell Laufschuh

Durchs Gebirge, durch die Steppe zog Die Anmerkung mit den in den Bildern abgebildeten Tretern und kann nur positives berichten. Für Veganer geeignet, wurden sie beworben. Also nichts wie umgeschnürt, denn Veganer sind halt besser drauf, erst recht im Hochleistungssport. Außerdem geziemt es sich, um des grünen Frieden willens, eine Tag mehr die Woche auf vegetarisch oder gleich ganz vegan zu machen, das alles auich noch barfuß, denn die beiden Tretmobile gehören zur Klasse der Barfußschuhe.

Man kann, muß aber nicht, barfuß drin laufen. Einlegesohlen und Socken sind erlaubt. Der Clou der Latschen besteht darin daß sie einem das Gefühl natürlichen Laufens und Gehens vermitteln, der Fuß ist wieder selbst gefordert. Auf eine Fußreflexzonenmassage kann fürderhin verzichtet werden. Die Termine bei der Fußsohlenkitzlerin seiner Wahl kann man canceln oder anderweitig umbuchen.

Der Merrell ist eine leichter Sommerschuh, eigentlich nur für flachländiges Geläuf geeignet, und hat eine sehr dünne Vibram-Sohle. Der Joe Nimble läßt 6 Millimeter Abstand zwischen Untergrund und Fuß. Genau den habe ich für die Bergtouren auf Teneriffa besorgt, da ein ähnlich veganes Oberleder wie Goretex verwendet wird und leichte Profilierung der Vibram-Sohle vorhanden ist, die besseren halt auf vulkanischem Untergrund bieten soll. Da gedanklich vorab auf eine Teide-Tour verzichtet wurde, bleiben die dicken Treter zu Hause. Mit dem Trekkingschuh kommt man definitiv bis auf 3.000 Meter, kann also in der Caldera oder am Montana Blanca rumkraxeln. Denke ich mal, wenn ich diesmal überhaupt da oben rummache. Ich hege mittlerweile die Vermutung, die Gesangslehrerin behält recht.

Vibram ist ja ganz gut. In den vergangenen schneereichen Wintern bin ich mit meinen Wanderstiefeln durch Schnee und über Glatteis gehirscht und habe fast alle Leute abgehängt. Auf Sylt waren es die einzig vertretbaren Treter am Strand. Aber, Vibram ist auch nicht das, was drüber gemunkelt wird. Nasses Holz ist für das Material wie Schmierseife, da hilft auch eine solche Sohle nicht mehr. Dito nasser Granit oder Marmor. In der Natur wäre das ein Flußbett, das man über die Steine hüpfend überwindet, um trockenen Fußes ans andere Ufer zu kommen. Das blockt Vibram ebenfalls nicht ab. Trotzdem ist es schon ein richtig gutes Material.

Auf ergonomisch gestrickte Socken (Bär-Schuhe) verzichte ich, es geht mich ja nichts an, unter welch barbarischen Bedingungen die asiatischen Leiharbeiter der deutsche Highteck-Laufschuhhindustrioe arbeiten müssen.

Barfußshuhe / barefoot shoes
Foto: unten Joe Nimble Trekking-Shuh, oben Merrell Laufschuh

6. September 2016

Anekdoten aus dem Tierpark Berlin


Barfußschuh Panka 2 mit integriertem "Organic Odor Control", also in etwa eine organische Müffelsteuerung.

Es steht ja noch Kunde davon aus, was ich für den Besuch bei der Ge­sangs­lehrerin in den Rucksack gepackt hatte. Feelmax. Maximalgefühl.

Und ausnahmsweise ist der Name auch Programm, denn Barfußlaufen in Schnürschuhen und mit Strümpfen hat mit Maximalgefühl nichts zu tun, da das Gesamtkonstrukt eher einem Verhüterli das natürlichen Gehge­fühls gleicht. Nimmt hingegen die Feelmax als Überzieher, sieht die Sache anders aus.

Eigentlich dachte ich, die sind pleite, waren sie ja auch. Nur noch Socken aus leeren Plastikflaschen, das konnten sie. Ergo wurde der Versuch un­ter­nommen, eine solche Thermo-Zehensocke für die kalte Jahreszeit zu ordern. Bei der Gelegenheit stellte sich heraus, daß Feelmax wieder mit Schuhen am Markt war. Da Gelegenheit zuweilen auch Triebe macht, wurde sich mit ein Paar Schuhe eingedeckt, die erst mal nur einem Schnell­test unterzogen wurden, dann in der Ecke landeten, weil es viel zu warm für derlei Fußschmuck war. Über den Sommer wurde die Chala-Sandale getragen.

Und genau das war dann in dem Rucksack. Thermosocke und Barfuß­schuhe von Feelmax, als auch die umgebasteltete Sandale. Die Gummi­sohle mit Strippe hat Wimpernzucken verursacht und Fragen provoziert. Und weil es eine Frau ist, natürlich Bewunderung ausgelöst, denn auf sowas stehen Frauen.

Im Gegenzug wurde mir dann gezeigt, was Gesangsmadame eingekauft hat. Sie war den Joe Nimble plündern und hat sich für den Arbeitsalltag den Aquaschuh, den Tag im Freien den Strandschuh und für den Herbst Winter einen Stiefel gekauft, bei dem sie sich wauhhhhh sagte, das isser. Ob die Sohle vom Aquaschuh non-marking ist, weiß ich nicht. Wird sie ja merken, wenn das schöne Parkett mit schwarzen Radiergummistriemen verziert ist.

Nun bin ich ein wenig im Zwiespalt, ob ich das so schreiben darf. Darf ich, denn mit Joe Nimble habe ich auch mal angefangen, war und bin durch­aus immer noch zufriden damit, aber als Barfußschuh sind sie aus der Liste von Empfehlungen raus. Seit ich den Feelmax einem ausgiebigen Test unterzogen hatte, zählt die Barfüßlinge von Baer-Schuhe für mich nicht mehr als Barfußschuh. Madame wird trotzdem glücklich damit wer­den, denn erstens war ich es auch deutlich über ein Jahr und zweitens unterscheidet sich ihr Lebenswandel grundsätzlich von meinem.

Der Feelmax-Schuh hat gefallen. Dann sagte ich. Den kann ich Anfängern nicht empfehlen, denn der ist Hardcore, wobei ich zugeben muß, daß ich ihn ohne großen Test gleich für einen Tagestrip anhatte. Ich war damit im Tierpark auf Fotosafari und am Abend heilfroh, die Dinger wieder aus­ziehen zu können, denn da ist der Name Programm. Er bietet das maxi­ma­le Gefühl beim Barfußlaufen, das sich nur wenig von jenem in Zehen­schuhen unterscheidet. Man spürt jeden einzelnen Muskel im Fußbereich, jeden Kieselstein. Der Schuh ist nur für Leute geeignet, die mit dem Geh­stil Erfahrung haben. Ob er zum Dauerlauf taugt, kann ich wegen Nicht­eignung für diese Art der Fortbewegung nicht mitteilen. Wahrschein­lich.

Bild unten: Der neu entwickelte Barfußschuh von Feelmax, einschließlich Zehensocken, beim gemütlichen Fotospaziergang durch den Berliner Tierpark. Ob die integrierte organische Müffelsteuerung funktioniert, hatte ich zu testen vergessen. Die Schnürsenkel sind eine eigene Bastellösung, nicht original.

19. Februar 2014

Galoschentest

Die Bilder vom Himmel über Berlin oder Brandenburg gibt es ja nicht umsonst, die muß man sich erklettern. Schnee, Schneematsch, Modder, weicher Boden, das sind die Untergründe, um neue Galoschen zu testen, denn mit den alten war kein Laufen mehr. Nachdem die füßige Fort­bewe­gung im Spätsommer des letzten Jahres auf Barfußschuhe umgestellt wurde, die ramponierten in groß­zügiger Weise vom Hersteller umge­tauscht, hatten sich die Knick-, Spreiz- und Senkfüße längst an die neue Gangart gewöhnt und wollten nicht mehr zurück.

Da es in hiesigen Landstrichen doch einen kurzen, schneereichen und kalten Winter gab, mußten die Wander­stiefel ran, die schon den Gipfel des Teide breit gelatscht hatten. Doch die nun an Barefoots gewöhnten Füße wollten nicht mehr. Der Lowa Renegade war zu eng geworden, gemessen an dem Laufgefühl, das sich mit großzügig dimensio­niertem Vorderfußteil ergibt.

Selbst der Renegade in der Weit-Ausführung, den er kürzlich anprobierte, erfüllt nicht mehr die Anforderungen, die der Barfußläufer mittlerweile stellt, da er die blauen Joe Nimble als Standardschuh bei Wind und Wetter trägt.



Nun ist es ein schwierig Ding, eine Trekking-Schuh zu finden, der das Gefühl des Barfußlaufens unterstützt. Doch es fand sich was, in der Brunnenstraße, 50 Meter vom U-Bahnhof Rosenthaler Platz entfernt. Ein klitzekleiner Laden, randvoll mit der Marke Vivobarefoot, wartet dort auf Kunden.

Der Hikingschuh ist eine Wucht, leicht, faltbar, mit gutem Griff, ein Auslauf­modell, deswegen im Ausverkauf, halbhoch und mit einem Obermaterial, das an Badeschuhe, Neopren oder so erinnern könnte, also Mesh oder Goretex. Leider war der in Größe 43, was sich im Geradeauslauf nicht negativ bemerk­bar machte, den Berg hoch und runter aber schon, denn auf so großem Fuß lebt der Bergsteiger dann doch nicht. Das Laufgefühl glich exakt dem, das in­zwi­schen gewohnt ist.

Ergo ging es nach wenigen Tagen ausführlichen Tests zurück in das Geschäft, um eine Nummer kleiner abzugreifen, einen Umtausch zu realisieren. Das war nicht möglich, denn der Schuh, auch wenn er sehr gut war, war auch der letzte seiner Art.

Blieb nur die Möglichkeit, auf Echtleder und Offroader umzustellen. Die Sohle ist die gleiche, die Größe heißt diesmal 41, der Schaft ist wie bei echten Wanderstiefeln generös, um die Knöchel zu stabilisieren. Vor allem aber hat mir der nette Verkäufer den schwarzen Schuh anstandslos in den braunen Rindsledernen umgetauscht, zum entsprechenden Aufpreis selbstver­ständ­lich.

Und jepp, der ist es. Das läßt sich mittlerweile nach einigen etlichen vielen Fußkilometern sagen.



Wer sich für das Thema gesunder Rücken interessiert und im Großraum Berlin wohnhaft ist, der Fachhandel, z.B. Intersport, hat einzelne Modelle von Bar­fuß­schuhen immer auf Lager, aber nie die ganze Palette.

Mit Bär-Schuhe, 2 mal, und Vivobarefoot gibt es drei Filialgeschäfte in Berlin mit Komplettsortiment.

Das grundlegende Problem besteht in den sehr phantasievollen Größen­an­ga­ben, die ein Anprobieren vor Ort angeraten erscheinen lassen, denn bisher waren von der 41 bis 43 alle Größen vertreten. Außerdem kann man dann auch etliche Modelle ausprobieren, die als normaler Straßen­schuh ausgefertigt sind. In dem konkreten Fall würde auch ich mich auf die ver­läßliche Strafrechts­aus­kunft von Staatsanwalt Fröhlich verlassen wollen und auf die konspirative Schuhbestellung verzichten. Man weiß nie, was man bekommt, wenn man im Internet bestellt.

6. Juli 2021

Skinners: die V2 ist da

Wenn ich über eines nicht meckern kann, was den deutschen Corona-Faschismus unter Führung von Merkel, Müller und seiner Geisel, Ramelow oder Södolf betrifft, dann die stramme Ausrichtung auf's Geschäft seitens amazon. Ich hatte in den letzten 18 Monaten zwei Reklamationen, die geräuschlos rückabgewickelt wurden, indem das bestellte Produkt im beworbenen Zustand noch einmal auf den Weg geschickt wurde. Alle anderen Bestellungen wurden, so flink es geht, abgwickelt. Flink heißt DHL und die liefern binnen 24 Stunden. Oder Abholstation in der Nähe. Das spart Porto, dauert dann aber zwei drei Tage länger. Ich habe die Zeit.

Skinners vorgestern bestellt, gestern abgeschickt und heute schon an der Wohnungstür. So geht das heutzutage. Ich brauche kein Kaufhaus, wenn meine Kaufbedürfnisse in bester Qualität und völlig streßfrei vom Weltkaufhaus abgewickelt werden.

Gestern war übrigens wieder mal der geile Taucheranzug von Egon Olsen (fährt nach Jütland) auf der Mattscheibe, von dem die Idee gekupfert wurde, alles mit Fahrradflicken zu reparieren.

Schicke Box, wie es sich gehört, mit schickem Beutel für den Urlaubskoffer, so kamen sie daher. War ja bei den Skinners V1 auch nicht anders.

Es ist auf dem Foto nicht erkennbar, aber die Sohle ist doch etwas anders, die Socke hat eine perforierte Einlegesohle, damit die Dämpfe der Zehen beim Laufen besser verteilt werden und der Vorfußteil ist weiter, wie von Joe Nimble, Merrell, Sockwa oder Vivobarefoot bekannt. Man möge doch dünne Strümpfe tragen, las ich in der Bedienungsanleitung. Wegen der körperlichen Ausdünstungen am Fuß.

Somit hat die Socke am Fuß eine andere Sensorik, denn die ersten Skinners paßten an meinem Fuß perfekt. Die eigentlich auch, denn einen breiten Vorfuß bin ich gewohnt. Nur genau bei diesem Produkt scheint der für mich einen Milliµ zu weit zu sein. Ich werde es ja merken, sobald der Schuh in den Produktivbetrieb geht. Erstmal müssen die alten Skinners zerledert werden.

Für die Interessenten der optische Vergleich der Breite von alt zu neu.

16. Oktober 2013

Kraxel-Maxl auf Abwegen

Nun, einen Tag später, ist auch klar, wie der Regelverstoß verlaufen ist.

Auf Höhe des Parador wurde die eine Stimme überstimmt, die zum Pico Viejo hochlatschen wollte. Also wurde mit der Teleferico die Höhenmarke 3.550 Meter geentert, um von dort aus rund 1.300 abwärts zu staksen. Bei wieder excellenter fotografischer Beleuchtung, was am Ende der Höllen­tour über 300 Fotos einbrachte, reichlich wenig, was dem Umstand ge­schuldet ist, daß der Blick auf den Weg wichtiger als der in die Landschaft oder Luft war. Nun ist auch klar, daß die Gesangslehrerin eine bessere Ahnung hatte, als der Berg­wanderer. Der Weg läßt sich erahnen. Kurz unterhalb des Gipfels vom Teide ging es Richtung Krater des Pico Viejo, rechts im Foto, und dann dessen Rücken immer die schwarze Lavalinie entlang. Das war falsch, denn haben wir uns verlaufen und sind das fal­sche Barranco über AA-Lava runter, was zwar die Sohle der Joe-Nimble-Schuhe in erwarteter Qualität mit hoher Trittsicherheit mitmachten. Die enormen Kräfte auf die Fersen haben aber das Obermaterial reißen lassen. Insofern war es ein totaler Fehlkauf. Andererseits waren sie für solch eine Hardcore-Wanderung gar nicht vorgesehen.

Igendwann, am Kraterrand des Pico Viejo, machte ich drei Verbeugungen vor der Wanderführerin und sagte:

Wenn ich das bis unten überstehe, habe ich eine ganz edle Wanderung hinter mir, trotz der Strapazen. Außer­dem bin ich etwas schadenfreudig, weil die Hochleis­tungs­wanderin wie ein Rohrspatz flucht.

Das Ende des Verlaufens war dann hochdramatisch, denn nachdem die Dunkelheit über den Teide-Nationalpark eingebrochen war, wurde die Bergrettung geordert, um im Dustern, also Dreiviertel-Mond und wol­ken­loser Himmel nach einer vermißten Person zu suchen, die irgendwann erschöpft und gut gelaunt bei den entnervten Rettern eintraf.

Denen wiederum fiel ein Stein in Größe eines Teide-Eis vom Herzen.

Mir geht's gut, vier oder fünf Stürze haben zwar für Blessuren gesorgt, aber das heilt wieder.

Am Abend macht die Zauberin eine Sonderschicht und lädt mir den Akku wieder auf. Dann geht es weiter.

Noch ein Hinweis zum Verständnis der Tour. Die Genossen und Kämpfer von NVA, Grenztruppen und Wachregiment Felix Edmundowitsch haben ja zuweilen einen Härtetest absolvieren müssen, der nichts weiter als ein langer Marsch, immer an der physischen Lastgrenze entlang war. Der gestern früh, mittag, abend und nacht war härter. Ein Wurstbrötchen zum Frühstück, eines zum Picknik, nebst Äpfeln und Paprika und zweieinhalb Liter Wasser waren die energetische Basis für den 11-Stunden-Ritt durch die Pampa des Teide-Nationalparks.

18. Oktober 2013

ob ich noch lebe

Das fragt man sich hin und wieder. Doch es war anders.

Sie habe sich schon gefragt, ob ich noch lebe, da sie mich seit einigen Tagen nicht gesehen hat, meinte die Kellnerin freudestrahlend. Nun, daß ich noch lebe, sah sie ja, nur ganz so lebendig bin ich auch wieder nicht. Da habe ich ihr erklärt, daß ich eine Höllentour vom Teide via Pico Viejo nebst Bomberos, die allerdings nichts zu tun hatten, hinter mir habe und den Rundkurs von Afur nach Taganana noch nicht ganz regeneriert absolvierte.

Nun sind die Batterien aber wirklich leer, meinte die Zauberin in Handmagie, das war zu merken, weswegen ein paar Ruhetage angesagt seien, was auch definitiv so sein wird, denn im Glauben an einen Brustkorb wie ein Gorillamännchen enstand der Gedanke, doch noch mal den Panamahut auszuprobieren, also auf den Montana Sombrero zu kraxeln.

Das kam so. Die Zauberin hatte nach dem Ritt durch die teneriffische Lavapampa eine Sonderschicht für mich eingelegt und wieder Luft auf die platten Reifen gepumpt. Das hatte zur Folge, daß nächsten Tages ohne großartige Regeneration und ohne Doping der Rundkurs im Anaga-Gebirge absolviert wurde. Es waren fotografisch wieder (nicht so) traumhafte Lichtbedingungen, da wolkenlos und azurblauer Himmel, was korrekte Belichtungen sehr schwierig macht. Da dies jedoch eine Ausnahmesitution war, wurde ich gebeten, so viel wie möglich zu fotografieren, denn so kann die sonst in Passatwolken stattfindende Wanderung mal bei klarer Sicht dokumentiert werden.

Bei der Rückfahrt sah es dann schon fast nach Calima aus, gelblicher Staub in der Luft, der seitdem anhält. Planmäßig ist so ein Sandsturm nach wenigen Tagen vorüber, wenn der Wind wieder dreht. Dann könnte das Fotografen­glück auch nächste Woche zuschlagen und der Sombrero bei schöner Sicht erklommen werden, sofern bis dahin wieder genügend Luft auf die Reifen gepumpt wurde.

Für den Trip ins Anaga habe ich sicherheitshalber die Schuhe gewechselt und die Merrell angezogen. Das war ein fürchterlich gutes Laufgefühl, sogar besser als in den Joe Nimble. Der Sommerschuh ist der einzig intakte, den ich noch habe. Für den Sombrero müßte er reichen, denn der Untergrund ist so schwierig nicht, bis auf ein kleines Stück auf Basaltstaub.

11. Februar 2015

Barfußschuh beim Billigheimer

Keine Ahnung, was Norma ist, mit den Produkten kennen wir uns nicht aus, bis auf eines. Die haben lecker Schweizer Kräuterbonbons, da kommen andere geschmacklich und preislich nicht mit. Außerdem haben sie ab und zu fertige Schnieflösung, 30 Ampullen für 6 Euro, auch sehr preiswert, wenn man es mit Pari oder Emser vergleicht. Am preiswertesten ist immer noch, sich die Sylter Luft selber anzumischen. Reichlich Steinsalz und Wasser, kann auch hypertonisch sein, also deutlich über 0,9%, da der Salzgehalt des Blutes eh bei jedem Menschen anders ist und der der Atemluft erst recht.

Ansonsten ist Norma ein Kramladen, dem ein Betriebswirt mal so an die 80% aller Produkte wegnehmen müßte. Dann könnte aus dem Billigheimer noch was ordentliches werden.

Wer sich selber mal ein Bild vom Barfußlaufen machen möchte und die Gelegenheit hat, der kauft den Schuh. Der Schuh ist Unisex und bietet gerade so Platz für den Vorderfuß. Da sind die Markenhersteller besser. Ob er zum Ausdauerlauf taugt, das entzieht sich unserer Kenntnis, da dies eine Tätigkeit war, die wir nur aus einem der früheren Leben nachweisen können. Training für Olympia hat sich inzwischen erledigt.

Die Einlegesohle kann man zur Not mit einer super gepolsterten und dreifach gefederten austauschen, wenn der Tritt zu hart ist. Er läuft sich wie der conscious von Joe Nimble (Baer-Schuhe), der für stolze 154 Euronen in den Regalen verhungert, es sei denn, man bekommt den irgendwo im Regalausverkauf. Ist nur was für Leute, die das auch abkönnen, daß der ganze Fuß beim Gehen wieder gefordert ist. Ob die Sohle durchstoßsicher wie bei den deutlich teureren Produkt ist, darüber schweigt sich der Billiganbieter aus. Reißzwecken, Nägel, Glasscherben, all das, was einem Fahrradschlauch die Puste ausgehen läßt, kann sich auch an der Fußsohle schmerzhaft bemerkbar machen.

Stundenlange Touren durch AA-Lava wird der Schuh nicht überstehen. Als alltagstauglicher Schuh für trockenes Wetter in unseren Breiten sollte er ausreichend sein.

Preislich besser geht der Einstieg in das Barfußlaufen nicht, denn die Markenhersteller verlangen für das gleiche Laufgefühl das 10 bis 15-fache an Hartgeld.