5. Juli 2021

Skinners: Sollbruchstelle Vorfuß

Meine ersten Skinners hatten nach einiger Zeit Bruchstellen im Sohlegummi (Hightech aus Schweden, aber kein Schwedenstahl eben), die ich in einem ersten Versuch mit einem Flicken und Sekundenkleber reaprierte. Das hielt gerade mal einige Stunden. Dann kam Egon Olsen, was eine Tipp von erfahrenen Surfern war, die ihre Ausrüstung auf diese Art lebensverlängern. Das hielt wohl auch nur zwei Ausflüge. Im dritten kam dann Gummikleber zum Einsatz, aber auch der hielt nicht, was versprochen bzw. beworben ward.

Die zweiten Skinner, die ich mir als Vorratsdatenspeicherung zugelegt hatte, zeigen das gleiche Verhalten. Berliner Beton breitlatschen ist nichts für dieses fragile Laufprodukt. Waldwege, Moos, Wiesen, sowas in der Art sei der ideale Untergrund für freizeitläufer, die diesen Schuh zum Joggen nutzen. Für mich ist das aber ein Stadtschuh.

Die erste Reparatur gestaltete sich einfach. Ich hatte noch ein wenig Noppenlatex (Sohlenlatex) über. Das flutscht aus der Flasche ungefähr genauso wie frisch angerührter Beton aus einer Betonpumpe in die Grube für's Fundament, ist also nicht filigran verarbeitbar. Nach 12 Stunden ist es weitestgehend ausgehärtet, nach 24 Stunden ist man auf der sicheren Seite. Die ersten Gehversuche lassen hoffnungsfrohe Zuversicht keimen. Bis jetzt hält es. Gummi zu Gummi, das sich in der feinen gekräuselten Struktur miteinander verbindet und aushärtet.

Und genau das passiert nicht. Da hat sich nichts verbunden. Das Sohlenlatex war zwar ausgehärtet, wurde jedoch vom Beton abgehobelt, wie sich das auf diesem Fußboden gehört.

Da bleibt nichts weiter übrig, als sich die V2 der Skinners zu besorgen, auf daß dort die Sohle nachgebessert wurde. Solange muß wieder ein Flicken aus dem Fahrradschlauch als lebensverlängernde Maßnahme ran. Ich fahre Schwalbe Airless, brauch keine Schläuche. Erstaunlich. 5.300 Kilometer haben die auch schon wieder runter. Die Hälfte der Laufgarantie ist überschritten. Hätte ich nicht gedacht. Das geht bei der Fehlkonstruktion Skinners (für den städtischen Anwendungsfall Asphalt, Beton und Kopsteinpflaster) allerdings deutlich schneller.