8. August 2010

Manfrotto Notebook reconnect

Das Problem mit dem reconnect des Kabelmodems via Fritzbox habe ich inzwischen auch zufriedenstellend gelöst. Ein Batchdatei, die ich via google-Suche gefunden hatte nebst einigen Erklärungen zu dem Modem habe ich so lange befummelt, bis es in meiner vorhanden Kombination hinhaut.

Schön.

Mein neues und erstes Manfrotto steht seit zwei Tagen mit voll ausgezogenem Tele in Wackelposition. Die Wasserwaage hat sich nur um einen Tausendstel Millimeter verändert. Kann ich also weitere Elefantenfilme drehen. Oder was mir sonst so gefällt.



Nur ganz nebenbei. Canon hat sich da was total bekacktes für Filmchen auf der Spiegeflex einfallen lassen, einen mov-Container, der im Prinzip ein MP4-Container ist, aber eben auch nicht, da sie den mit einem beknackten Tag und dem Ton in PCM-Stereo befüllen.

Am PC wird das einwandfrei abgespielt. Auf anderen Geräten entweder gar nicht oder mit Rucklern. Die Datenrate ist allerdings ziemlich heftig. Nach gestriger und sehr später dreistündiger Recherche bin ich zu zwei Lösungsmöglichkeiten gekommen. Mit avidemux nach echtem MP4-Container konvertieren und dabei die Tonspur in höchster Bitrate (384) nach aac umrechnen lassen. Die Videospur bleibt unangetastet. Dann habe ich eine regelkonforme MP4-Datei. Die wird auch von anderen (externen) Geräten gefressen. Zuweilen durch ruckeln, weil die Videodatenrate echt zu hoch ist. (1 Minute ca. 300MB)

Oder ich konvertiere es via ffmpeg zu einem AVI-Container mit xvid als Videospur und Ton zu ac3, denn das versteht fast jedes Abspielgerät. Ich schleppe morgen Abend beide Varianten mal zu jemanden mit einem HD-Fernseher und USB-Buchse. Mal sehen, was der macht. Der Fernseher.

Ach ja. Es fing ja alles damit an, daß ich mich mit meinem Kumpel im Café Ehrenburg traf, er scheinheilig nachfragte, ob ich mir mal sein Notebook anschauen könnte, da er ja 4 Wochen im Land der Griechen sei und ich somit alle Zeit der Welt hätte, da was rauszukriegen. Einen Tag später brachte er mir das Teil nebst seinem Manfrotto. Zweiteres wollte ich ausprobieren, um rauszukriegen, was ich eigentlich benötige.

Nun denn. Das Notebook hatte ca. 24 Maschinenstunden Laufzeit bei mir und ist längst mit in den Urlaub gefahren.

Vorigen Samstag hab ich es erst mal unter Linux gebootet und mir die Platten angeschaut. Alle Daten waren noch da. Dann habe ich die Datei mit dem letzten Zeitstempel gesucht, denn das war die letzte Schreibaktivität auf der Platte. Diese Datei befand sich im Temp-Verzeichnis und war eine PDF-Datei. Nur hatte sie keinen Inhalt, sondern erwies sich als ausführbares Programm.

Oha, des Morgens um 01:52 will sich mein Kumpel eine PDF anschauen, die keine ist. Damit war die Vermutung schon mal klar. Mit bleischweren Augen und fast zugeklebten Lidern ist er auf irgendwelchen obskuren Internetseiten gewesen, die ihm die dicksten Titten offerierten. Erhalten hat er einen Trojaner. Das Notebook benahm sich auf einmal ungewöhnlich, so daß er panikartig den Netzstecker zog. Da der Akku ohne jede Funktion und nur aus Gewichtsgründen verbaut war, schaltet das Teil sofort ab. Ohne Strom nix los. Da Schreibvorgänge stattfanden, hat's die Platte zerwichst.

Stand ich vor der Entscheidung, was zu tun sei. Entweder alle Daten sichern oder Operation am offenen Herzen, beides sehr zeitraubend. Habe mich für zweite Variante entschieden.

Ergo ein Windows gebootet, eine recovery-Konsole aufgerufen und den Reperaturlauf über die gesamte Platte laufen lassen. Hat mehrere Stunden gedauert. Neustart und siehe da, Windows lebte wieder.

Am Sonntag dann gleich eine Linux-Antivurs-CD gebootet und einen kompletten scan der gesamten HD aller Dateien durchführen lassen. Das hat sage und schreibe 8 Stunden gedauert, dafür aber zutage gefördert, daß eine GEZ-Rechnung.pdf.exe und eine IKEA-Rechnung.pdf.exe gefunden und eliminiert wurden.

Aus Gründen, die nur ich verstehe, habe ich dann am Montag noch einiges umkonfiguriert, das Teil etwas deppensicherer gemacht, das Service-Pack 3 für XP raufgedröselt, was ein Fehler war, denn erstens hat das bei dem betagten Gerät drei Stunden gedauert und zweitens hat er irgendwas bei den Diensten geändert, was ich nicht verstand. Also auch da wieder spät abends Recherchen und eine suboptimale Lösung gefunden. Suboptimal, weil man jetzt wieder arbeiten kann, aber wer weiß, was alles im Laufe der Zeit nicht funktioniert.

Zone-Alarm, Avast und noch andere Sicherheitssoftware habe ich deinstalliert. Das versteht er eh nicht und dieses Zeugs gaukelt ihm Sicherheit vor, die gar nicht vorhanden ist. Die Programme haben ja auch zuverlässig versagt.

Montag Abend kam er und wollte es abholen. Hab ich ihm erst mal meine Vermutung an den Kopf gehauen, die vollinhaltlich und in jedem Detail bestätigt wurde. Titten glotzen, Panikabschaltung, Notebook putt.

Er konnte das Gerät aber nicht mitnehmen, denn einiges war noch abzuarbeiten.

So wurde es erst am Mittwoch fünf Minuten vor Urlaubsbeginn etwas. Er brachte noch einen UMTS-WLAN-Adapter mit, mit dem er von den Griechen Nachricht funken will, so er funktionsfähig zu kriegen sei. Stand nach einiger Zeit die frage, ob ich ihm das so einrichten soll, daß es funktioniert oder sicher machen. Beides zusammen geht nicht, da sein Notebook höchstens WEP-Verschlüsselung kann. Er war der Meinung, daß es doch viel sicherer gehe, sein PALM und iPod können doch dieses WPA. Kann ja sein, aber dann funzt das Notebook nicht. Habe ich also noch drei Geräte auf dieses neue UMTS-WLAN-Gadget eingepegelt, und mein Kumpel zog auf einmal eiligst vondannen.

Von wegen er brauche das nicht im Urlaub.

24 Maschinenstunden und ca. 8 Menschenstunden wurden an dem Notebook vertrödelt. Nun geht es wieder und ist in Griechenland.

Merke. Vielleicht ist die komfortablere Lösung, sich nächstens um 01:52 die Titten (s)einer Frau anzuschauen. Dann bleibt einem (manchmal) viel Unmut erspart.

Und, liebe Redakteure der Computer-BILD, für solche Spielereien hatte ich weder die Muße, noch die nötige Zeit oder notwendige Ruhe.