24. Juli 2012

Maxl auf Haftbesuch bei Timoschenko



Maxl, das ist der oben abgebildete scharfe Kerl, Maxl hat am lautesten krakeelt, als es darum ging das Tun der Menschen etwas genauer zu beäugen. Maxl ist nämlich der Menschenbeauftragte der Australodeutschen, leicht bis mittelschwer fremdenfeindlich, ein guter Zuhörer, ohne daß er sich was einreden läßt. Maxl hört alles, sieht alles, merkt sich alles und schreddert nur sein Klopapier, statt es zu fressen und die Käckerle gleich einzuwickeln.

Es wurde also nach jemandem gesucht, der mit hoher Fachkompetenz gen Ukraine fliegt, nach dem Rechten schaut und, so es geht, Hilfe anbietet. Und da gibt es nur ihn. Maxl ist kompetent in Gymnastik. Dies sei an einem Beispiel erörtert. Er kennt auch das Sprichwort, wer rastet, der rostet, da er liebend gerne rastet. Am liebsten, wenn er ganz allein zu haus ist und eine nichts und niemanden störende Ruhe in seiner Flugzone eingezogen ist. Über kurz oder lang ist es jedoch so, daß irgend ein Trollo die beschauliche Ruhe stört und sein Reich betritt. Nun hatte Maxl, sagen wir mal, gerade mörderisch einen weggeschnarcht, weil er ja mitbekam, daß niemand mehr da ist, der ihm die Schwanzfeder klauen kann. Auf einmal Krawall und Radau vor seiner Hütte. Was ist die beste Lösung, um sich schnellstmöglichst auf Kampf, Attacke und Verteidigung einzustellen, egal wie stark der Feind ist? Genau, eine kurze aber effektive Gymnastik. Und genau die wird in solchen Fällen absolviert. Kniebeugen, Füße strecken, Flügelschlagen, alle Scharniere durchprobieren, Ganzkörperschüttelung. Das volle Programm wird abgefahren, um binnen Sekunden wieder fit zu sein.

Das ist die eine Kernkompetenz, die ihn gen Ukraine fliegen ließ, um die schöne Julia beim Gefängnissport zu beäugen. Die andere ist, daß er auch eine geheimnisvolle Hautkrankheit hat, die ihn zuweilen stundenlang an sein Bäumchen fesselt. Das ist ein ziemlich großflächiger Juckreiz, der inzwischen fast die gesamte Körperoberfläche betrifft. Dann sieht's trübe aus bei Maxl. In solchen Zeiten steckt er depressiv seinen Kopf unters Gefieder, knabbert an allen möglichen Stellen den Juckreiz weg und beißt sich wutentbrannt die Federn aus, die in kleinen Flaumwolken gen Fußboden segeln.

Naja, Maxl ist schweigsam. Viel zu erzählen hatte er nach seiner Rückkehr nicht. Die Tusse hat Rücken meint er, solle am Weibergehampel teilnehmen, statt im Bett zu liegen. Das ist anstrengend und nervt, wie Gina Farscape schrieb. Doch wenn sie lange genug durchhält, Zeit bis zum Haftende ist ja vorhanden, dann kann sich sogar eine kleine Besserung einstellen. Einfach so vom Rumliegen kommt nix.

Und mit der Hautkrankheit ist es schwierig, hat er ihr gesagt. Er hat es seit seiner Kindheit, meistens so von Frühjahr bis Ende des Sommers. Stört ihn eigentlich nicht mehr. Knabbert er sich das kroppe Zeugs aus dem Pelz und wartet einfach, bis ein neuer Rock gewachsen ist.

Auf die Frage, ob die denn nun zu Recht im Knast einliegt, antwortet Maxl erst gar nicht. Er meinte nur, 99,9% aller Leute, die eingebuchtet wurden, haben Dreck am Stecken. Ist ja hier auch nicht anders. Nur er, er muß nicht mehr hinter Gitter, sagte er, er ist seit langem Freiflieger und -schläfer. Er ist sauber.