25. Juli 2008

Warum man eigentlich blogt

Wenn ich die Zeitung des Tages aufschlage, erfahre ich, daß eine Staatsanwältin versetzt wurde, weil sie einem Nazi teilweise Respekt entgegenbrachte.

Ich erfahre in keiner Zeitung, wahrschienlich auch nicht im Fernsehen oder Rundfunk, aber die interssieren mich nicht die Bohne, ich erfahre also keinesfalls, daß die Haltung der Staatsanwältin den Grund haben könnte, daß ein StGB-Paragraph Müll ist und in selbigen Eimer gehört. Das ist der Bloggerszene vorbehalten, die sich in Teilen dem Ziel verschrieben hat, auch deutschzulande der Meinungsfreiheit Geltung zu verschaffen. Denn Lohnschreiber- und schwätzer sind dazu nicht in der Lage.

In ferner Zukunft wird auch der Verfassung Deutschlands ein Artikel hinzugedichtet, der das Recht auf freie Meinungsäußerung garantiert, wie in den USA. Und genau das bereiten die Blogger vor.

Oder, wo erfährt man schon, welchen formidablen Müllberg alleine der Spiegel tagtäglich von Praktikanten aus Agenturmeldungen abschreiben läßt. Bei den Bloggern.

Nur nebenbei. Im aktuellen Heft haben sie die Lektion "Diese Woche erklären wir den tumben Spiegellesern mal das Bloggen, damit sie noch mehr Blödsinn wissen" abgedruckt. Die Autoren Markus Brauck, Frank Hornig und Isabell Hülsen sind genauso tumb wie ihre Leser. Oder anders gesagt, jede Dummschreibe hat auch den Leserkreis, den sie verdient.

Warum wird also geblogt? Ein sehr ausführliche Antwort bei Plörre und Glotze.
Ein sehr kurze hier.

Eigentlich ist es ganz einfach. In der Epoche des Bänkelliedersingens galt "Wes Brot ich eß, des Lied ich sing."
In der Ära des Hip-Hop hat sich das nur marginal geändert. "Wes Brot ich eß, des Text ich sprech."
So einfach ist das Leben manchmal.