derweil der Bär noch gar nicht erlegt ist. Aber er verzichtet generös auf das Amt des thüringischen Ministerpräsidenten.
Ramelow ist weder Minister, noch Präsident, hat also in dieser Hinsicht nichts als Verhandlungsmasse in der Hand. Aber langsam gewöhnt man sich an seine Eskapaden. Er war der erste, der wußte, wer die neue Bundespräsidentin des Landes wird und turtelte dies jedem Journalisten ins Mikro, der das gar nicht wissen wollte. Dann erklärte er den brandenburger Bauern, wie das in Hessen zu laufen hat. Und nun verzichtet er auf ein Amt, das er gar nicht inne hat.
Wenn das die Qualifikationen für einen Spitzenpolitiker der Linken sind, dann kann auch ich unverzüglich ein solches Amt ausfüllen. An Ideenreichtum mangelt es mir nicht. An meiner Schwatzhaftigkeit würde ich arbeiten, um diesem Kriterium gerecht zu werden.
Wobei...
Mir erscheint es da schon lukrativer, a la Platzeck zu agieren. Denn wer darf schon ungestraft seinen geistigen Müll vor hunderten Beifallsklatschern verklappen? Hätte ich die Wahl, ich würde auch lieber 100 Zuhörer, statt einen nicht ganz so genau zuhörenden Journalisten wählen, und mir deren Huldigungsbeifallsstürme reinziehen.