1. September 2008

Bärenfell - die zweite

Eigentlich ist es ja hier auf dem Land recht gemütlich. Außer den Dorftrotteln geht einen niemand auf den Sack.

Dieser Tage flatterte jedoch ein Papier durchs Dorf, das etwas Stirnrunzeln ausgelöst hat. Wir sind es ja durchaus gewöhnt, daß hin und wieder versucht wird, uns einen Bären aufzubinden. Wer die MOZ kennt, der weiß was ich meine. Richtige Bären kommen in der Zeitung allerdings auch nur dann vor, wenn es um Zooberichterstattung oder Unfälle mit Bären fernab unserer Ackergrenzen geht.

Wenn ich mir das folgende Schriftstück anschaue, dann weiß ich auch nicht so recht, was ich davon halten soll. Denn darin wird eine Spitzenkandidaten des Landes, Kerstin Kaiser, offeriert, die so sehr Spitze nun auch wieder nicht ist und für was sie nun genau kandidiert, erschließt sich auch nicht. Es erschließt sich ebenfalls nicht, für was sie eigentlich steht.
Niemand im Bekanntenkreis konnte eruieren, welche Spitzenkandidatur sie denn nun bei den Kommunalwahlen innehaben soll. Denn im Land wird nicht gewählt. Das wußte sogar Paule, der sich für sowas gar nicht interessiert. Aber die MOZ hat's gesagt, meinte er.



Wird uns wieder mal ein Bär aufgebunden oder wurden heimlich Bären in Brandenburg angesiedelt und erschossen, um das Bärenfell zu verteilen?

Früher, ja früher, da war alles besser.. Ähh, da war nicht alles schlecht... Also ich meine, da war alles penibel geregelt. Bis ins Detail. Mit Drehbuch und so. Wer kandidieren wollte, mußte sich einem Marsch durch die Institutionen unterziehen, ergo in der Parteiorganisation die Klappe aufreißen, zum Kreis delegiert werden, von dort wurde er oder sie an den Bezirk durchgereicht und wenn dann immer noch genügend Leute dafür waren, wurde man irgendwann in irgendein Amt gewählt. War manchmal zermürbend und wenig erfreulich, weil es hätte ja auch auf Prikas und kurzen Dienstweg hinauslaufen können. Ging aber nicht, weil es Statuten gab. Und die waren einzuhalten, bei Strafe eines wenig erfreulichen Parteiverfahrens.

Früher war das so. Heute wird man per Kartonage spitzenkandidiert. Na, wenn das nichts ist.

Ja früher, da konnte man noch sagen: Kerstin Kaiser Nicht! Aber das war früher.