"Ich war aktive Kommunistin. In gewisser Weise bin ich das immer noch. Die Idee einer solidarischen Welt ist noch immer die einzige, an die ich glauben kann. Die einzige politische Wahrheit, die man nicht in Frage stellen kann, meiner Meinung nach."
S. 358
Henning Mankell
Der Feind im Schatten
Paul Zsolny Verlag Wien 2010
590 Seiten
Der Krimiplot ist gut und wird überraschend aufgelöst. Doch was mich am Buch am meisten störte, ist die Tatsache, daß ich nun zum zigsten Male die Darmbeschwerden, das Magenkollern, die Herzleiden, O-Beine, Glatzenneigung und überhaupt den ganzen Frust, den Wallander im Leben rumschleppt, referiert bekomme. Das langweilt, ist uninteressant und fördert den Krimi nicht, denn leider versteckt der sich immer mal wieder zwischen den langatmigen Beschreibungen eines lebensmüden alternden Kommissars, der stramm gen Alzheimer marschiert.
Auch für dieses Buch gilt: Hundert oder 150 Seiten weniger, etwas Straffung im Krimiplot und es wäre herausragend gewesen. So reicht es nur zu durchaus spannendem Lesestoff, der zu großen Teilen von gähnender Langeweile unterbrochen wird. Immer dann, wenn die vollkommen uninteressanten Zipperlein Wallanders ausführlich ausgewalzt werden.
Mankell sollte, wie er es schon so oft angedroht hat, Wallander in Rente schicken.
Das Spiel ist aus. Von Mankell kommt nichts mehr, was von Interesse sein könnte.