20. April 2012

der Papst der Sozen

Gott, also Willy Brandt ist tot, also muß der Papst der Sozen ran und jene Worte ins Mikro hauchen, an denen die Jugend unserer zeit wie an Honig klebt.

Erst kürzlich konstatierte ich, Schmidt werde noch immer vor jedes Mikro gezerrt, um seine unmaßgebliche Meinung ablassen zu können. Dieser Tage ist es wieder geschehen. Schmidt schadroniert über Internet, moderne Kommunikation und die Lästigkeiten des Lebens mit 94 Jahren. Das wesentliche im Schnelldurchlauf.

ZEITmagazin: Das heißt, Ihre Mitarbeiter haben den besten Überblick über Ihre E-Mails?

Schmidt: Sie haben einen ordentlichen Überblick, ja.

ZEITmagazin: Die Facebook-Seite »Helmut Schmidt« gefällt mehr als 40.000 Mitgliedern des Sozialen Netzwerks. Haben Sie sich das schon mal zeigen lassen?

Schmidt: Nee.

ZEITmagazin: Haben Sie denn ein Handy?

Schmidt: Ich habe kein Handy, und wenn ich eins hätte, würde ich es nicht benutzen.

ZEITmagazin: Weil Ihnen das Hören so schwerfällt?

Schmidt: Nein, weil ich keine Lust dazu habe.


Er hat keine Ahnung von den Dingen, über die er räsoniert, das gesteht er offen ein. Trotzdem muß als Zeitzeuge die Publikationslücke im Sozenblatt füllen. Peinlich und selbstentlarvend.