22. August 2012

Montana Sombrero und Hermano Pedro



Hier wurde ja kürzlich geblogt, daß es demnächst mehr Infos aus dem Wanderzirkus gibt. Somit hätten wir auf die Schnelle den Zeitraum von "demnächst" definiert. Demnächst sind ein paar Monate.

Wie kommen Berge eigentlich zu ihrem Namen? Eine spannende Fragestellung, denn eine einfache Erklärung gibt es nicht. Welcher normal und realitätsbezogen denkende Mensch würde einen Berg denn Müggel nennen? Keiner. Trotzdem gibt es die in Berlin, die Müggelberge.

Teufelsberg. Auch so ein Verbrechen der Namensgebung.

Den Pik Lenin gibt es, den Pik Kommunismus auch. Auwei würde auwei sagen.

Zur Namensgebung vom Montana Sombrero habe ich jahrzehntelang geforscht. Insofern lassen sich zumindest in diesem Fall gesicherte Erkenntnisse vermitteln.

Ihr kennt ja den Hermano Pedro. Das ist ein Heiliger. Darüber wiederum müssen wir nur wissen, daß eine der Grundvoraussetzungen bei Heiligen darin besteht, daß sie tot sind. Damit ist das Heiligsein ein gar nicht erstrebenswerter Zustand.

Desweiteren mag man ein oder zwei Wunder vollbracht haben, was bei Hermano noch der Aufklärung bedarf, denn Wunder sind von ihm nicht hinterlassen, dafür allerdings die folgende Geschichte, die in der Nationalbibliothek zu Vilaflor in einer in altguanchisch verfaßten Kladde nachgelesen werden kann.

Der Hermano, der ist ja mit gut 20 ausgewandert und hat sich ob der abenteuerlichen Reise bei den Dorfbewohnern verabschiedet. Als er mit seiner Rede fertig war und artig alle guten Wünsche für ein unbeschwerte Überfahrt gen Lateinamerika entgegen genommen hatte, da meldete sich Juan zu Wort. Mensch Pedro, sagte der, falls du irgendwann mal wiederkommst, dann bring doch von da drüben die schicken Hüte mit, die die da auf haben. Unsere Strohdeckel sehen ja fürchterlich aus. Was du da trägst, das ist viel schicker.



Hermano kam nie wieder. Als die Kunde seines Todes in Vilaflor eintraf, schlug Juan den Dorfbewohnern vor, den Hügel hinter Hermano ihm zu Ehren Montana Sombrero zu nennen, in Erinnerung daran, daß er allen Dorfbewohnen einen schicken Sombrero mitbringen wollte.

Das Bild ist u.a. deswegen in dem post untergebracht, weil der deutsche wikipedia-Eintrag zu Hermano Pedro jämmerlich ist. Noch jämmerlicher ist das dort verwendete Foto.

Zur besseren Einordnung, wo denn nun genau dieser Montana Sombrero ist, ein schneller Zoom auf den Huckel. Und fragt mich nicht, wie ich auf den Hügel raufgekommen bin. Zu Fuß, das weiß ich noch. Warum, das weiß ich nicht mehr, denn rauf wollte ich da nicht.