Auf einer feierlichen Gala wurde dieser Tage der Drogen-Bambi verliehen. Er wurde jenen Persönlichkeiten zugedacht, die mit herausragenden Verdiensten als Drogendealer von sich reden machten. Der Schirmherr und Eigennutz der Veranstaltung, Herr Maxl, leitete die Zeremonie mit einem viel beachtetem Glockensolo ein.
(DA - e.B.) Als die Ehrengäste über den Teppich schwebten, war Maxl reichlich nervös, denn er hatte mit einem Auge wahrnehmen können, daß sich ein lecker Büschel Gras in der Hand seines bevorzugten Dealers befand, das zu dieser Jahreszeit zwar gar nicht mehr hätte wachsen dürfen, trotzdem der Mutter Erde entrissen und Maxl zum Verzehr vorgesetzt werden konnte.
Maxl tat so, als ob er nichts gesehen hätte und machte auf schwer beschäftigt. Ganz im Stile eines Verfassunsgschützers observierte er die Vorbereitungen zur Anbringungen seines Lieblingssnacks auf dem Dachgarten seines Einfamilienhauses. Den Drogenkurier unterhielt er zwecks Ablenkung mit lustigen Gesängen. Im Repertoire seiner kurzen Laudatio ragten besonders die Trompetenklänge heraus, die jedem Elefanten zur Ehre gereicht hätten. Maxl ist ja nicht doof, er hatte sich seine Glocke als Schalltrichter auserkoren, um so eine Art Megaphon-Effekt zu erzielen.
Die Glocke erklang und signalisierte, daß die Gäste ihre Plätze einnehmen sollten. Die schritten zu den ihnen zugewiesenen Plätzen, hatten damit allerdings auch Pech, denn den wesentlichen Teil der Veranstaltung hatten sie verpaßt. Maxl saß längst am Busch und biß ins Gras, obwohl seine Ärztin ihm geraten hatte, erst nach 15 Uhr an Drogen zu naschen.
Bei der Gelegenheit sollte nicht unerwähnt sein, daß der kleine Kerl so klein nun auch nicht mehr ist, denn dieser Tage sind es 4 Jahre her, daß er bei meinen Eltern einzog.
Der Ehrenpreis "Bester Drogen-Dealer des Jahres" wurde selbstverständlich an Die Anmerkung verliehen. Da ließ sich Maxl nicht lumpen. Wobei, eigentlich ist es ihm scheißegal, wer den Stoff anliefert und auf seinem Grundstück deponiert, Hauptsache, es ist immer was da.