Die Uwe-Düne ist mit 52 Metern der Höhepunkt Sylts.
Gestern war eigentlich Mistwetter, arschekalt, arktischer Wind aus möglicherweise NNW. Trotzdem raffte ich mich noch auf und marschierte immer einen Meter vom anbrandenden Meer entfernt gen Uwe-Düne, da wieder beste Meersalzschniefbedingungen herrschten, das danische Luftreinheitsgebot also vollumfänglich durchgesetzt wurde, das im übrigen auch meinen Luftreinheitskriterien entspricht, allerdings anders begründet wird, so ich es begründen würde.
Der Himmel war grau in grau, vom Wasser getränkt, also elektrisiert. Das saugte die drei letzten Mikropartikel aus der Atmosphäre, die es via Hochsee aus den arktischen Gewässern ohne Festlandkontakt bis hierher geschafft haben. Demzufolge hatte wir eine sehr gute Sicht, bis zur Zugspitze. Also des Zuges, der gerade den Hindenburgdamm entlang schnaufte. Die schnaufen mangels Strom noch mit Diesel.
Es herrschten ideale Fotobedingungen, wenn nicht der verdammte Wind und der graue Himmel gewesen wäre. Frühling ist auch noch nicht, da der Klimawandel um Sylt einen großen Bogen macht, somit mangelt es an Farbigkeit. Ich habe trotzdem Beweisfotos angefertigt, die im oberen Bilddrittel dann eben mit grauer Tapete zugekleistert sind.
Sylt ist eben doch die schroff-häßliche Winterwelt, wie sie einem täglich erscheint bzw. auf Beweisfotos gerichtsfest archiviert wurde.
Von der Luftsauberkeit gab es gestern eine fürchterlich gute Fernsicht, vom Motiv her eher grauschwarze Langweiligkeit.
Im Sommer stelle ich mir das weitaus schwieriger vor, denn für die besten Bilder braucht man Licht, also Sonne satt, die scheint dann fast immer von vorne also als Gegenlicht, was nur durch Dämpfungsfilter aus Wolken gemildert werden kann. Von der Uwe-Düne aus gen Süden zu fotografiern ist bei starker Sonnenstrahlung also ein schwieriges Unterfangen, wenn man, wie ich, gegen 12 Uhr da oben steht.
Das für all jene, die ebenfalls um eine solche Tageszeit herum halb Sylt ablichten wollen.